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Hitze am Steuer verschlechtert die Fahrleistung  
  Hitze kann für Autofahrer zur Gefahr werden, warnt der ARBÖ anlässlich der Reisezeit. Das Fahrzeug wird zum "fahrenden Backofen", es herrschen Bedingungen wie in einer Sauna.  
Sonneneinstrahlung bei Front- und Heckscheiben bewirke eine Glashauseffekt, der auch mit einer guten Lüftung nicht ausgeglichen werden kann. Die Lenker seien einem großen Stress ausgesetzt, ermüden schneller, ihre Aufmerksamkeit werde reduziert. Die Folge: Mehr Fahrfehler und Unfälle.
Bei 35 Grad Celsius 30 Prozent weniger Leistung
Bereits bei 35 Grad Innentemperatur im Auto verschlechtere sich die Fahrleistung um rund 30 Prozent, der Lenker reagiere wie unter Alkoholeinfluss. Laut ARBÖ-Aussendung steigt die Gefahr für
Fehlreaktionen.

Bei etwa 55 Grad im Auto kann der Organismus mit dem Schweiß innerhalb von nur einer Stunde bis zu drei Liter Flüssigkeit verlieren, warnen die Mediziner des Autofahrerklubs. Für die Nieren und den Kreislauf bringe der Flüssigkeitsverlust erhebliche Probleme, es komme zu Schwindel, Herzbeschwerden und mitunter sogar zu einem Hitzekollaps.
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Drei Liter Flüssigkeit empfohlen
Um der Kreislaufschwäche vorzubeugen, empfiehlt der ARBÖ in der heißen Jahreszeit bis zu drei Liter pro Tag zu trinken. Kinder brauchen ungleich mehr Flüssigkeit als Erwachsene. Ein- bis Dreijährige sollten über den Tag verteilt etwa 1/8 Liter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Vier- bis Sechsjährige brauchen ein bisschen weniger. Bei sieben- bis zehnjährigen Kindern beträgt die notwendige Menge Flüssigkeit etwa 1/10 Liter pro Kilogramm Körpergewicht.
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In kleinen Abständen trinken
Getrunken werden sollte in kleinen Abständen, um den
Flüssigkeitsverlust schnell auszugleichen. Ideal sind alkoholfreie Getränke wie Mineralwasser, verdünnte Obstsäfte oder kalter Tee, so der ARBÖ. Kaffee sei weniger empfehlenswert, weil Koffein Herz und Gefäße negativ beeinflussen könne.

Vorsicht sei auch bei isotonischen Getränken geboten. Ein Drink pro Stunde sei genug, sonst werde der Körper zu sehr aufgeputscht. Alkoholische Getränke, auch die mit klingenden Bezeichnungen wie "Sommerspritzer" oder ein "kühles Blondes", sollten auf jeden Fall tabu sein.
Auch Ernährung wichtig
Wichtig sei auch die richtige Ernährung an heißen Tagen. Mit vollem Magen sollte nicht ins Auto gestiegen werden, so der ARBÖ. Statt schwerer, fettreicher Mahlzeiten, die nur im Magen liegen, die Konzentrationsfähigkeit verringern und ermüden, sollte leichte Kost wie magerer Schinken, Käse, Obst, Vollkorngebäck, Tomaten, knackige Paprika, Kohlrabi oder Karotten bevorzugt werden.

Beim Einteilen der Reisezeiten sollte man es wie die Südländer halten, rät der Klub. Die frühen Morgen- oder die Abendstunden zum Fahren nützen, während der größten Hitze zwischen 12.00 und 15.00 Uhr eine Siesta halten. Wer während der Fahrt Kreislaufbeschwerden, Schwindelgefühl oder Unwohlsein spürt, sollte umgehend eine ausgiebige Pause einlegen und viel trinken.

(APA/red)
 
 
 
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01.01.2010