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Warnung vor Lockerung des Walfangverbots  
  Im Vorfeld der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) nächste Woche in London
warnten verschiedene Umweltschutzorganisationen vor einer Lockerung des Fangverbots.
 
Laut Greenpeace, Pro Wildlife und der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) würde das geplante "Bewirtschaftungsverfahren" die Aufhebung des seit 1986 umgesetzten Walfang-Moratoriums zur Folge haben.
Startsignal für kommerziellen Walfang?
Dies wäre das Startsignal für den erneuten kommerziellen Walfang auf Großwale - de facto das Ende des internationalen Walschutzes, hieß es in einer Stellungnahme.

Zahlreiche IWC-Mitgliedsstaaten würden die Umsetzung des auf einem Quotenberechnungsmodell basierenden Bewirtschaftungsverfahrens forcieren.
Weltweites Moratorium
1986 trat ein weltweites Moratorium in Kraft, das - so die Umweltschützer - im wesentlichen von den IWC-Mitgliedstaaten, nicht aber von Japan und Norwegen eingehalten wird. Beide Staaten würden rechtliche Schlupflöcher nutzen, um weiterhin jährlich mehr als 1.000 Zwergwale zu töten.

Seit vergangenem Jahr hätten japanische Walfänger
ihre Harpunen erstmals auch wieder auf Pott- und Brydewale gerichtet.
'Unverantwortliche Dummheit'
Nicolas Entrup, Leiter der Walkampagne der WDCS: "Die Fortsetzung des Walfangs wäre eine unverantwortliche Dummheit und ein Nachgeben gegenüber einer kleinen, ignoranten und nur am Profit orientierten Lobby".

Auch Biologin Sandra Altherr von Pro Wildlife plädiert für den konsequenten Schutz der Wale: "Eine Kontrolle des Walfangs war und ist nicht möglich. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie Quoten ignoriert, Fangstatistiken gefälscht und auch hochbedrohte Arten
bejagt werden. Das Moratorium muss deshalb unbedingt erhalten bleiben".

Ab dem morgigen Mittwoch treffen einander die IWC-Delegierten von 43 Staaten in London, um über eine Lockerung des Walfangverbotes zu verhandeln. Die Hauptverhandlungen der Konferenz finden vom 23. bis 27. Juli statt.

(APA/red)
->   Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS)
 
 
 
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01.01.2010