News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Erfolg für junge Molekularbiologen aus Österreich  
  Ausgezeichnet schnitten die Nachwuchswissenschaftler aus Österreich bei der Zuteilung der EMBO-YIP-Preise 2000 ab. Fünf von 56 europäischen Preisträgern kommen aus heimischen Forschungseinrichtungen.  
Die EMBO (Europäische Molekular Biologie Organisation) hat im vergangenen Jahr das Young Investigator Programme (YIP) ins Leben gerufen, um die besten jungen WissenschaftlerInnen Europas in den Anfangsphasen ihrer Karriere zu unterstützen.

Das Programm hat zum Ziel, nationale
Forschungsförderungsprogramme zu komplementieren und ein Netz an international anerkannten jungen GruppenleiterInnen zu etablieren. Die Preise sind mit 45 000 EURO dotiert und laufen über eine Zeitraum von drei Jahren.
Internationales Komitee
Die Preisträger werden von einem international besetzten Komitee aus EMBO-Mitgliedern nach Kriterien ausgewählt, die sich ausschließlich an der Qualität der wissenschaftlichen Arbeit und der jeweiligen Forschungseinrichtung orientieren.

Aus Österreich wurden neun Bewerbungen eingereicht. Dass fünf davon schliesslich das Rennen machten, ist ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis für ein Mitgliedsland.
...
Molekulare Pathologie
Erfreulich ist die Auswahl für das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), das in Wien Grundlagenforschung für Boehringer
Ingelheim betreibt. An diesem Institut sind vier der ausgezeichneten Gruppenleiter tätig.
->   Institut für Molekulare Pathologie
...
Jürgen Knoblich
Jürgen Knoblich studiert das Phänomen der asymmetrischen Zellteilung am Beispiel der Fruchtfliege Drosophila. Indem die Zelle bestimmte Proteine vor der Teilung ungleich verlagert, können aus einer Zellteilung zwei voneinander verschiedene Tochterzellen hervorgehen.

Aus einer Stammzelle können so zum Beispiel eine spezialisierte Zelle und eine weitere Stammzelle entstehen. Dieser Vorgang spielt überwiegend bei der Embryonalentwicklung eine Rolle.
Barry Dickson
Auch Barry Dickson arbeitet mit Fruchtfliegen. An deren Embryonen verfolgt er, wie das Nervensystem während der Entwicklung des Organismus vernetzt wird. Sein besonderes Interesse gilt der Frage, wie die Ausläufer der Nervenzellen - die Axone - ihr Ziel finden, wie also zum Beispiel die Sinnesnerven des Auges ihren Weg ins Gehirn finden.
Michael Glotzer
Michael Glotzer widmet sich der Zellzyklusregulation beim Fadenwurm C. elegans. Er ist den molekularen Mechanismen der Zytokinese auf der Spur, des letzten Stadiums der Zellteilung, in dem die verdoppelten Chromosomen und die Organellen auf die beiden Tochterzellen aufgeteilt werden.
Jan-Michael Peters
Auch Jan-Michael Peters beschäftigt sich mit der Regulation des Zellzyklus. Ihn interessiert in erster Linie, welche molekularen Ereignisse den Beginn die Anaphase - der Zellteilung einleiten.

Das Verständnis des Zellzyklus und seiner Regulation ist für die Forscher deshalb von zentralem Interesse, da Fehler im komplexen Ablauf der Reaktionen zur Entstehung von Erbkrankheiten und Krebs führen können.
Christian Schlötterer
Der fünfte Preisträger aus Österreich ist Christian Schlötterer vom Institut f. Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Er betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der molekularen Evolution.

Grundsätzliche Fragestellungen gelten dabei den Mutationsprozessen in Organismen, vor allem aber den adaptiven Mutationen. Das sind jene spontan auftretenden Änderungen im Erbgut, die dem Organismus einen Selektionsvorteil verschaffen können.

(red)
->   Europäische Molekular Biologie Organisation
->   Institut f. Tierzucht und Genetik
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010