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Fidschi-Bewohner: Bedrohung durch Klimawandel  
  Mit leuchtenden Korallenriffen, exotischen Fischen, Badetemperaturen von über 27 Grad werben Reiseveranstalter für die Fidschi-Inseln. Doch das "Südsee-Paradies" der Hochglanzprospekte ist vom Klimawandel bedroht.  
Durch die weltweite Erwärmung wird es im wahrsten Sinne des Wortes verheizt. "Die Korallen sterben. Die Fische, die wir gewöhnlich beobachten, sind nicht mehr zu sehen", sagt Phillip Oconnor. Er ist Tauchlehrer auf Kadavu, einer der 105 bewohnten Inseln Fidschis.
Bericht in Bonn
Der 50-Jährige ist auf Einladung von Greenpeace um den halben Globus zur Klimakonferenz nach Bonn gereist, um über sein Land zu berichten. Denn mit den Zahlen, die die hier versammelten Politiker und Experten aus 180 Staaten papierstapelweise hin- und herschieben, bestimmen sie maßgeblich das Leben vieler Menschen. Auch auf Fidschi.

"Mein Volk leidet unter dem Klimawandel", sagt Oconnor. Der hochgewachsene Mann mit dem freundlichen Gesicht spricht nüchtern, ohne jedes Pathos. "Die Korallenriffe sind Teil unseres Lebens." Nicht nur wegen der Touristen. Auch wegen der vielen Fische, die sie beherbergen. "Unser Großvater erzählte uns immer Geschichten über das großartige Leben der Fischer auf Fidschi. Diese Geschichten sind tot - wegen des Klimawandels."
Massives Korallensterben
Seit sich die Ozeane erwärmen, ist die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt der Südsee bedroht. Mit jedem Grad, das die Meerestemperatur steigt, geraten die Korallen weiter unter "Stress". Vor den Folgen warnten führende UNO-Klimaexperten bereits vor fünf Jahren.

Die Korallen stoßen die Algen in ihrem Gewebe ab, die für die leuchtenden Farben sorgen. Übrig bleiben Formationen, die aussehen, als seien sie mit Weißmacher gewaschen. 40 Prozent der Korallen sind nach den Beobachtungen des Tauchlehrers in den letzten vier Jahren bereits abgestorben.

Die Fische, die zwischen den Korallen leben, "ziehen sich in tiefere Bereiche zurück, um zu überleben", sagt Oconnor. Und das vertreibt letztlich auch die Touristen, denen er in seinen Tauchexpeditionen die Riffe zeigt.

(APA/red)
 
 
 
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01.01.2010