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Der Ätna - aktiv, aber "gutmütig"  
  Der Ätna gilt als Europas aktivster Vulkan. Seit seinem ersten historisch belegten Ausbruch, der rund 1.500 Jahre vor Christus dokumentiert ist, gab es über 150 weitere Eruptionen. Nun sorgt der sizilianischen Vulkan in Italien erneut für Aschenregen und Aufregung - doch trotz seiner häufigen Eruptionen gilt er als vergleichsweise "gutmütiger" Vulkan.  
Das liegt vor allem daran, dass der Anteil an Kieselsäure im Magma niedrig ist. Das aufsteigende Material bleibt dadurch dünnflüssig und dringt meist ohne nennenswerte Explosionen an die Oberfläche.
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Der Ätna: Ein Schicht-Vulkan
Bei den Ausbrüchen des Ätna wechseln flüssige und feste Auswurfmaterialien, der mit 3.323 Metern höchste Vulkan Europas besteht daher abwechselnd aus erstarrten Lava- und Tuffschichten - ein klassischer Schicht-Vulkan.
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Rund 600 tätige Vulkane weltweit
Zur Zeit gibt es 550 bis 600 tätige Vulkane weltweit, wobei solche als tätig angesehen werden, von denen Ausbrüche oder wenigstens Aktivitäten in historischer Zeit bekannt sind.
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Was ist ein Vulkan?
Als Vulkanismus bezeichnen Geologen alle Vorgänge, bei denen feste, flüssige oder gasförmige Stoffe aus dem Erdinneren an die Oberfläche gelangen, als Vulkane die dabei entstehenden Formationen, meist Berge. Die Einteilung der Feuerberge erfolgt meist nach der chemischen Zusammensetzung des Auswurfes. Im Erdinneren wird dieses Material Magma genannt, nach dem Verlassen des Vulkanschlotes heißt es Lava. Der Hauptbestandteil ist Kieselsäure.
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Ätna spuckt basische Lava
Basisches Magma, wie es der Ätna aufweist, hat einen Anteil an Kieselsäure unter 50 Prozent und schmilzt bei 1.000 Grad. Es ist mit 1.100 bis 1.250 Grad relativ heiß, entsprechend dünnflüssig und gelangt bei einem Ausbruch relativ leicht durch den Vulkanschlot an die Oberfläche.
Kaum heftige Explosionen
Vorhandene Gase können gut und in kleinen Portionen entweichen, heftige Explosionen kommen daher bei einem solchen "effusiven" Ausbruch mit basischem Magma kaum vor.

Es entstehen dünnflüssige, weit fließende Lavaströme, die entstehenden Vulkanberge sind meist flache Kegel. Als längster bekannter Lavastrom zählt der 65 bis 70 Kilometer lange Fluss aus geschmolzenem Gestein, der nach einem Ausbruch des Laki auf Island im Jahr 1783 entstand.

Effusive Vulkane finden sich meist dort, wo Kontinentalplatten auseinander driften, etwa auf dem mittelozeanischen Rücken und im afrikanischen Grabenbruch. Als typisch gelten die Feuerberge auf Hawaii und Island.
Der explosive Vulkantyp: Saueres Magma
Im Gegensatz zum basischen Magma ist das Magma beim explosiven Vulkantyp sauer, es enthält rund 65 Prozent Kieselsäure. Durch den höheren Schmelzpunkt und die niedrigeren Temperaturen von rund 700 bis 1.000 Grad ist das Material zähflüssig.

Der Vulkanschlot neigt dadurch zum Verstopfen, es baut sich Druck auf, der schließlich in einer mehr oder weniger spektakulären Explosion entweicht. Dabei gelangen Asche, Staub, Gase und sogar Gestein in große Höhen.

Saure Magmen und somit explosive Vulkane entstehen typischerweise dort, wo Oberflächenmaterial der Erdkruste durch die Kontinentalverschiebung in die Tiefe gedrückt wird und dort aufschmilzt.
->   Mehr zum aktuellen Ätna-Ausbruch in ORF.at
->   Mehr zum Thema Vulkane in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010