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Verlauf des Ätna-Ausbruchs schwer vorhersagbar  
  Der weitere Verlauf des Vulkanausbruchs auf Sizilien ist nach Worten des Vulkanlogen Boris Behncke nur schwer vorherzusagen.  
"Die Eruption (des Ätna) kann ohne weiteres innerhalb der nächsten zehn Minuten aufhören. Sie könnte aber auch theoretisch noch ein Jahr weiter dauern", sagte Behncke am Dienstag.
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Vulkane 1
jede Stelle der Erdoberfläche, an der magmatische Stoffe aus dem Erdinnern an die Oberfläche gefördert werden. Unter der Mitwirkung gespannter Gase steigt das Magma vom Vulkanherd durch einen Schlot an die Erdoberfläche und verlässt den Krater in Form von Lava oder von Lockermassen als Lapilli, Aschen u. a. Nach Art der Förderungsprodukte unterscheidet man Schildvulkane (Hawaii), Quell- oder Staukuppen, Schicht- oder Stratovulkane (Vesuv) und Aufschüttungskegel. Nach der Art der Ausbrüche unterscheidet man: den Solfatarentyp, der nur Dampf und Gase abbläst; den Hawaiityp; mit ruhigem Lavaausfluss; den Strombolityp, dem gleichmäßig Dampf- und Aschenwolken entweichen; den Vesuvtyp mit heftigen Explosionen und Pinienwolken; den Krakatautyp mit verheerenden Gasexplosionen und den Peléetyp mit sengender Glutwolke.
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Alles kann passieren
Die Geschichte des Ätna lehre, "dass im Prinzip alles oder nichts passieren kann". Es sei "sehr, sehr viel Magma innerhalb des Berges vorhanden, das sich innerhalb der letzten Jahre angesammelt hat", sagte Behncke, der im sizilianischen Catania
an der Universität arbeitet.

Die aktuelle Verlangsamung des Hauptlavastroms sei wahrscheinlich eher darauf zurückzuführen, dass die Lava momentan über sehr flaches Gelände fließe, als dadurch, dass die Wucht der Eruption nachlasse.
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Vulkane 2
Auf der Erde sind 475 bis 500 Vulkane bekannt, die in der Gegenwart tätig sind oder es in geschichtlicher Zeit waren. Die meisten von ihnen konzentrieren sich auf die jungen Faltengebirge und die tektonischen Schwächezonen der Erdkruste, vor allem - zu 3/4 - auf die Randgebirge und die Inselbögen des Pazifiks, aber auch auf den Grund der Tiefsee. Die Zahl der erloschenen Vulkane geht in die Tausende. Der höchste Vulkangipfel ist der Aconcagua in den Anden im argentinisch-chilenischen Grenzraum.
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Notstand seit Donnerstag
Seit einer Woche speit der höchste und aktivste Vulkan in Europa verstärkt Asche und Gesteinsbrocken aus. Einer der Lavaströme, der das Dorf Nicolosi bedroht, kam vorerst rund 2,5 Kilometer vor der Ortschaft zum Stillstand. In dem Gebiet herrscht seit Donnerstag der Notstand.

Sicherheitskräfte halten sich bereit, um im Notfall die Dorfbewohner in Sicherheit zu bringen. Beim letzten schweren Ätna-Ausbruch 1992 drohten Lava-Ströme die Stadt Zafferana unter sich zu begraben. Das Militär konnte die Lava-Massen jedoch mit gezielten Sprengungen rechtzeitig umleiten.

(Reuters/red)
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01.01.2010