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Ein "Androide" für die ISS  
  Er könnte direkt aus einer "Star Wars"-Episode stammen: ein fliegender, sprechender "Androide", ausgestattet mit Künstlicher Intelligenz, der bald der ISS-Crew hilfreich zur Seite stehen soll.  
Realität wird der kleine, fliegende Computerassistent derzeit am "Ames Research Center" der NASA. Und die NASA-Wissenschaftler geben es auch zu: Die Inspiration für den fliegenden Roboterassistenten stammt aus "Krieg der Sterne".
Hilfe bei zeitaufwendiger Routine
Bald schon soll laut den NASA-Wissenschaftlern der
15 Zentimeter große "Personal Satellite Assistant" (PSA) an Bord der ISS seine Arbeit verrichten.

Er soll die ISS-Crew vor allem bei zeitaufwendigen Routinearbeiten unterstützen und dadurch neue Freiräume schaffen. Und er könnte in Notsituationen auch als Lebensretter fungieren.
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Lebenswichtige Funktionen
Ähnlich dem "Trikoder" aus "Star Trek" soll der fliegende Mini-Roboter den Druck und die Temperatur der umgebenden Luft und die Konzentration von Gasen wie Kohlendioxid messen. Für Astronauten, die in einem abgeschlossenen Aluminiumgefäß wie der ISS im luftleeren Weltraum leben, können diese Informationen zu einer Frage des Überlebens werden.
->   Mehr zu den Lebenserhaltungssystemen der ISS
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Die Messung der für die ISS-Crew lebenswichtigen Umweltfaktoren durch den PSA.
Persönlicher, vielseitiger Assistent
Der kleine PSA-Roboter soll aber nicht nur Umgebungsgase und deren Konzentration messen. Er soll vielmehr als persönlicher Assistent des Astronauten dienen.

Der "Androide" ist auch in der Lage, Situationen auf ihr Gefahrenpotenzial hin zu beurteilen. "Tritt irgendwo ein Problem auf, kann der PSA an Ort und Stelle das Problem beurteilen, ob der Astronaut gefahrlos daran arbeiten kann oder ob erst andere Schritte in Angriff genommen werden müssen", beschreibt der PSA-Systemdesigner John Loch.
Hilfe bei Routine
Bei Reparaturarbeiten schwebt er über der Schulter des Astronauten und kommentiert und begleitet die Arbeit oder er inspiziert defekte Stellen und teilt dem Astronauten den gegenwärtigen Zustand der untersuchten Stelle mit.
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Drahtlose Kommunikation
Der kleine Roboter besitzt ein LCD-Display, das in der Lage ist, Statusinformationen und einfache Listen darzustellen. Der PSA ist drahtlos mit dem Computernetzwerk der ISS verbunden. Damit kann er schnell auf Informationen über Hardware, Zeitpläne für die Crew oder wissenschaftliche Experimente zugreifen und diese dem jeweiligen Astronauten an Ort und Stelle und augenblicklich zur Verfügung stellen.
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Sprachenerkennung
Der PSA ist mit einer Spracherkennungssoftware und einer so genannten "Absichts-Interpretations-Technologie" ausgerüstet, die es möglich macht, direkt auf von Astronauten gestellte Fragen und Kommandos zu reagieren.

Mit der Entwicklung solcher Technologien beschäftigt sich der "Ames Research Center" seit längerem. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ermöglicht dem PSA vor allem, aktiv seinen eigenen Arbeitsschritte zu planen. Dadurch muss sich die Crew nicht um den kleinen Roboter "kümmern".
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Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence)
In der Künstlichen Intelligenz werden Computer dazu gebracht, Aufgaben zu bewältigen, für die menschliche Intelligenz benötigt wird. Neben Planen, Sprechen und selbstständigem Handeln stehen das Erkennen von Gesichtern bzw. Faktoren, die Intelligenz erfordern. Jeder kognitive Aspekt lässt sich so beschreiben, dass man eine Maschine dazu bringen kann, dieses Merkmal nachzuahmen.

Die KI ist offen und vielseitig. Sie erstreckt sich von der Analyse von Denkleistungen über die Roboterentwicklung bis hin zu sprachfähigen Computern. Oft geht es auch um reine Software-Entwicklung. Andere KI-Forscher beschäftigen sich mit Biologie und Medizin, um in der Natur auftretende Muster und Verhalten zu simulieren.
->   Mehr zu Künstlicher Intelligenz
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Vor allem Zeitgewinn
Die Hoffnung der NASA-Wissenschaftler beruht in erster Linie darauf, dass der autonom handelnde, fliegende Roboter der ISS-Mannschaft durch seine selbstständige Tätigkeit und das Abwickeln von Routineaufgaben wertvolle Zeitressourcen verschafft.

Doch die eingebaute Kamera des PSA ermöglicht es auch, virtuell an Bord der ISS präsent zu sein. Ausgestattet ist der PSA mit einem Pentium-3-Prozessor und einem Linux-Betriebssystem. Ein Prototyp existiert bereits. Zum Einsatz kommen soll der PSA nächstes Jahr.

(red)
->   Projekt-Site des Ames Research Center
->   NASA Ames Research Center
->   Science Fiction to Science Fact
 
 
 
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01.01.2010