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Österreich: Zahl der Krebstoten sinkt  
  Die Zahl der Krebstoten in Österreich hat laut Statistik Austria in den vergangenen sieben Jahren abgenommen. Berücksichtigt man die Tatsache, dass die Bevölkerung zunimmt und ständig älter wird, dann waren es um 13 Prozent weniger Sterbefälle.  
Positiver Trend
Auffallend ist, dass in den 90er Jahren der Trend immer hoffnungsvoller wurde: zwischen 1987 und 1993 ging laut Statistik Austria die Krebssterblichkeit um 3,1 Prozent zurück, zwischen 1994 und 2000 bereits um 13,5 Prozent.

In dieser Berechnung wird berücksichtigt, dass Männer und Frauen durchschnittlich immer älter werden und dass die Bevölkerung kontinuierlich wächst (¿altersstrukturbereinigt¿).

In absoluten Zahlen bedeutet das einen Rückgang von 19.521 (1993) auf 18.749 (2000), ohne die ¿Altersstrukturbereinigung¿ ist der Rückgang nicht ganz so auffällig.
Weniger Lungenkrebs bei Männern
Dass die Krebssterblichkeit in der Statistik so markant abnimmt, liegt vor allem am Rückgang der häufigsten Erkrankungen, sagt der Krebsforscher Christian Vutuc von der Universität Wien:

"Bei den Männer nimmt die Zahl der Lungenkrebserkrankungen ab, leider sehen wir diese Entwicklung nicht bei den Frauen. Bei den Frauen sinkt die Zahl der Brustkrebs-Erkrankungen." Ein Erfolg von besseren Therapien und Früherkennung durch regelmäßige Mammographie.
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Lungenkrebs-Statistik
Für Männer ist das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, von 1993 auf 2000 um 19,1 Prozent gesunken (weniger Männer rauchen, viele haben aufgehört), für Frauen aber um 19,3 Prozent gestiegen (immer mehr Frauen rauchen). Insgesamt starben im Vorjahr 3.269 Österreicherinnen und Österreicher an Lungenkrebs.
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Gebärmutterhals- und Magenkrebs
Minus 40 Prozent bei den Sterbefällen durch Gebärmutterhalskrebs klingt erfreulich, in absoluten Zahlen heißt das 62 Tote weniger als vor sieben Jahren.

Laut Statistik Austria sterben auch immer weniger Menschen in Österreich an Magenkrebs - minus 35 Prozent oder rund 500 Tote weniger als vor sieben Jahren.
Therapie und Früherkennung
Dass die Zahl der Sterbefälle durch Krebs abnimmt, heißt allerdings nicht automatisch, dass weniger Menschen an Krebs erkranken.

Zum einen liegt das an verbesserten Therapien und der Früherkennung, zum anderen gibt es aber Erkrankungen, die tatsächlich weniger werden, sagt der Krebsforscher Vutuc - wie eben Magenkrebs (durch gesündere Ernährung).
Andere Krebsarten: Tendenz steigend
Abgesehen von diesen erfreulichen Trends, sterben jedoch laut Statistik im Vergleich der vergangenen Jahre mehr Menschen durch Krebs in den Bereichen Lippe, Mundhöhle, Rachen (+ 10,5 %), Speiseröhre (+4,5%) und Leber (+3,9%).

Auch die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt, sagt Vutuc. Das allerdings wäre unter anderem durch Sonnenschutz zu vermeiden.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Statistik Austria
->   Österreichische Krebshilfe
 
 
 
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01.01.2010