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Bypass magnetisch mit Herzgefäß verbunden  
  Ein Ärzteteam der Medizinischen Hochschule Hannover hat weltweit erstmals einen Bypass bei einer Herzoperation magnetisch an ein Herzgefäß gekoppelt.  
"Anstatt den Bypass auf das Herzkranzgefäß aufzunähen, wird er durch winzige Magnete mit dem Gefäß verbunden", sagte Herzspezialist Prof. Axel Haverich am Donnerstag in Hannover.

Das Verfahren wird derzeit in einer klinischen Studie zusammen mit den Universitätskliniken in Leipzig und Frankfurt am Main getestet.
An keine Maschine angeschlossen
"Vorteil dieser Methode ist, dass die Patienten nicht mehr an die Herzlungenmaschine angeschlossen werden müssen und somit das Herz nicht mehr still stehen muss", sagte Haverich. Zudem sei dieser "Schnellverschluss" zwischen den beiden Gefäßen innerhalb einer Minute zu machen.

Bei der Weltpremiere am vergangenen Montag war die
Herz-Lungen-Maschine nach Auskunft der Hochschule noch nötig. Künftig soll eine Bypass-Operation dank des Magnetverschlusses jedoch als geringfügiger Eingriff möglich werden, als so genannte minimal invasive Operation.
Andere Kliniken werden folgen
Der hannoversche Herzspezialist glaubt, dass andere Kliniken in Deutschland das Verfahren noch in diesem Jahr anbieten können. Innerhalb der nächsten drei Monate soll die Studie abgeschlossen sein, die insgesamt 100 Operationen umfassen wird.

"Zwar ist das Magnetverfahren etwas teurer als das Zusammennähen, aber die Operationszeit und die Krankenhausaufenthalte werden sich verkürzen", sagte Haverich. Das neue Verfahren könne bei 80 bis 90 Prozent der Bypass-Patienten angewandt werden.

(APA/red)
->   Medizinischen Hochschule Hannover
 
 
 
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01.01.2010