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US-Repräsentantenhaus verbietet Klonen  
  Das US-Repräsentantenhaus hat am Dienstag für ein weit reichendes Klonverbot von Menschen gestimmt. In Hinkunft wird Menschen-Klonen als schweres Verbrechen gewertet, das mit Geldstrafen von mehr als einer Million US-Dollar und mit Haft bis zu zehn Jahren geahndet werden kann.  
Einen Alternativ-Vorschlag, der das Klonen für die Forschung mit Stammzellen erlaubt hätte, wurde abgelehnt. Für den Gesetzentwurf waren 265 Abgeordnete, 165 sprachen sich dagegen aus.
Moralisches Vorbild für die Welt?
"Hier geht es darum, moralisches Vorbild für die Welt zu sein, die uns aufmerksam beobachtet", erklärte der Vorsitzende des Justizausschusses, James Sensenbrenner. Das Gesetz bedarf allerdings noch der Zustimmung des US-Senats.

Der Abstimmung war eine heftige und emotionelle Debatte vorangegangen. Einig waren sich die Abgeordneten darin, dass menschliches Klonen für die Fortpflanzung nicht erlaubt werden dürfe. Uneinigkeit herrschte indes darüber, ob Forscher Embryonen klonen dürften, um Stammzellen herzustellen.
Embryonen-Klonen bleibt umstritten
"Wir dürfen Millionen von kranken oder verletzten Menschen nicht sagen: Nur zu, geht und sterbt oder bleibt gelähmt, weil wir glauben, ...dass ein Haufen Zellen wichtiger ist als ihr", dramatisierte der demokratische Abgeordnete Jerrold Nadler das Thema.

Andere warnten indes vor Embryonen-Farmen und der Massenvermarktung menschlichen Lebens. "Menschen sollten nicht geklont werden, um einen menschlichen Schrottplatz für Ersatzteile beim Experimentieren aufzufüllen", sagte der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Tom DeLay.
Bush lobt Entscheidung
Die überwältigende Entscheidung des Repräsentantenhauses, das menschliche Klonen zu verbieten, sei ein starke ethische Aussage, die er lobe, erklärte Bush. Die Wissenschaft müsse vorangetrieben werden, aber so, dass Leben respektiert und geehrt werde. Bush erwägt die Zulassung von Bundesmitteln für die Forschung an embryonalen Stammzellen. Ein Klonverbot würde diese Forschung nicht betreffen.
Andere Klontechniken nicht betroffen
Der demokratische Mehrheitsführer im Senat Tom Daschle bekräftigte seine Ablehnung des Klonens. Das Klonen von Menschen sollte nicht zusammen mit der Stammzellenforschung betrachtet werden. "Ich finde, bei dem, was wir mit der embryonalen Stammzellenforschung machen können, gibt es moralische Grenzen und dies (das Gesetz) ist eine gute Veranschaulichung dafür."

Das Gesetz würde andere Klontechniken, um Moleküle, DNA, Zellen (außer von Embryos), Gewebe, Organe Pflanzen oder Tiere herzustellen, nicht betreffen.

(APA/Reuters/AP)
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01.01.2010