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Raumsonde Galileo soll Io-Vulkan beobachten  
  Dass die Raumsonde Galileo ihre programmierte Funktionsdauer schon um mehr als vier Jahre überschritten hat, nutzen die NASA-Wissenschafter zu immer neuen Experimenten. Jüngste Absicht: Die Beobachtung eines Vulkans auf dem Jupitermond Io.  
Jetzt soll die zweieinhalb Tonnen schwere und seit 1989 im All befindliche Sonde in nur 200 Kilometer Höhe durch die Wolke eines Vulkans auf dem Jupitermond Io fliegen.
IO ist der vulkanreichste Himmelskörper
Io, der innerste der vier großen Jupitermonde, ist der Himmelskörper mit der intensivsten Vulkantätigkeit im Sonnensystem. Grund dafür ist das starke Gravitationsfeld Jupiters, das den Mond quetscht und zerrt, sodass immer neue Vulkane auf Io aufbrechen.
Vulkanausbruch bereits 1999 beobachtet
Vor zwei Jahren und zuletzt im Dezember des Vorjahres hat Galileo Bilder vom Ausbruch eines Vulkans am Nordpol von Io geliefert: Magma wurde eineinhalb Kilometer in die Höhe geschleudert, eine Wolke reichte bis 385 Kilometer ins All.

Glühender Schwefel bildete einen Ring von 1400 Kilometer Durchmesser um den Vulkan. Unklar ist, ob der Vulkan jetzt noch aktiv ist, da die Vulkantätigkeit auf Io sich sehr rasch verlagert.
Weitere Erforschung von Io
Galileo soll auch eine zweite Aufgabe erfüllen: Festzustellen, ob Io auch ein eigenes Gravitationsfeld hat oder ausschließlich der Gewalt Jupiters ausgeliefert ist. Io hat etwa 3600 Kilometer Durchmesser und rund ein Hunderstel der Erdmasse.
Keine Verbindung zu Galileo erwartet
Sollte die Vulkanwolke noch vorhanden sein, müssen die Wissenschafter ihren Annahmen vertrauen: Dass sie in 200 Kilometer Höhe nur noch aus Gas besteht und keine festen Teilchen die Raumsonde beschädigen. Ob das zutrifft, erfahren sie aber erst Stunden später: Während des Vorbeifluges an Io besteht keine Verbindung zu Galileo.

Für die Kommunikation mit der Sonde wurde eine still gelegte Antenne in Spanien reaktiviert, da sie als einzige heute Abend auf den Jupiter ausgerichtet werden kann.
 
 
 
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01.01.2010