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Mediziner unterschätzen Kinderschmerzen  
  Ärzte unterschätzen einer neuen Studie zufolge oft die Schmerzen kleiner Kinder nach einer Operation. In vielen Kliniken bekommen Kinder nach Eingriffen lediglich ein Zäpfchen, das oft wenig wirkt.  
Die Frankfurter Narkose-Ärztin Dorothee Bremerich spricht von "unverkennbaren Defiziten" bei der Versorgung der Kleinen mit Schmerzmitteln.
93 Prozent bekommen Zäpfchen
Sie belegt ihre Kritik mit einer Umfrage in 570 Anästhesie-Abteilungen deutscher Kliniken. Dabei kam heraus, dass 93 Prozent aller Narkose-Ärzte zur Schmerztherapie nach Operationen im Kindesalter routinemäßig Paracetamol-Zäpfchen verwenden.
Schwierige Frage der Dosierung
Bei Kindern, die noch nicht sprechen können, gebe es eine Reihe von Skalen, mit denen der Schmerz gemessen werden kann. "Sie werden nur zu wenig eingesetzt." Solche Skalen bewerten die Körperhaltung und Art des Schreiens, den Kreislauf und die Muskeln.
Lösung: Zusätzliche örtliche Betäubung
Die Schmerzen nach einer Operation könnten laut Bremerich gemindert werden, wenn die Anästhesisten nicht nur zur Vollnarkose griffen, sondern zusätzlich örtliche Betäubungen einsetzen würden.

Bei der Befragung hielten 72 Prozent der befragten Ärzte die Versorgung von Kindern nach einem Eingriff für verbesserungswürdig.

(APA/dpa/red)
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01.01.2010