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Großtrappe wieder im 'Aufwind'  
  Erste Erfolge verzeichnen der Naturschutzbund und der
Landesjagdverband in Niederösterreich im aktiven Schutz der vom Aussterben bedrohten Großtrappe.
 
Dank des fünfjährigen Projektes, die Lebensbedingungen des scheuen Steppenvogels zu verbessern, hat das Tier dieses Jahr zum ersten Mal seit langem wieder Nachwuchs, freut sich der NÖ Naturschutzbund in einer Aussendung heute, Montag.
Bedrohung durch Landwirtschaft
Die Großtrappe war einst in Niederösterreich sehr verbreitet. 1942 lebten noch 300 Vögel dieser Art im Marchfeld, doch auf Grund der Modernisierung der Landwirtschaft nahm der Bestand signifikant ab. Heute gibt es nicht einmal mehr zehn Trappen.

Das Tier muss nämlich bei seinem Brutgeschäft völlig ungestört sein. Landwirtschaftliche Arbeiten, Jogger und frei laufende Hunde verhindern das, der Aussendung zufolge, jedoch.
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Großtrappe
Dieser Steppenvogel ist der schwerste flugfähige Vogel Europas und mit seinem rotbräunlichen Gefieder sehr gut angepasst an offene deckungslose Ebenen. Er ist sehr scheu und wahrt einen großen Fluchtabstand (etwa 500 m). Heute sind die wenigen isoliert lebenden Vögel stark gefährdet durch den Verlust der ursprünglichen, artenreichen Steppenvegetation und die Intensivierung der Landwirtschaft. Im April zeigt der Hahn auf seinem immer wieder genutzten Paarungsplatz eine auffällige Balz. Hierbei verwandelt er sich in Sekunden vom gut getarnten Steppenvogel in einen weißen "Federball" - lautlose Balzsignale in der offenen Landschaft und weithin sichtbar für die umworbenen Hennen.
->   Mehr zur Großtrappe
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Spenden-Blitzaktion
Vor zwei Jahren wurden mittels einer Blitz-Spendenaktion - initiiert von Schriftsteller und Naturschützer Helmut Pacholik aus Gänserndorf - zwei Schutzäcker gepachtet, um den Jungtrappen
geeignete Nahrung, nämlich Raps, zu bieten.

So kam der Stein ins Rollen: Nun setzen sich der Naturschutzbund und der Landesjagdverband in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft Niederösterreichs dafür ein, Trappenschutzflächen einzurichten. Im heurigen Jahr wurden bereits 80 Hektar Trappenäcker im Rahmen von ÖPUL (Programm für Umwelt und Landwirtschaft) angelegt.
Geld benötigt
Laut Zoologe Rainer Raab aus Deutsch-Wagram, der mit der Koordination des fünfjährigen Projektes betraut wurde, benötigen die Aktivisten dringend Geld, um alle Gelege retten zu können.

Landwirte, die sich bereit erklären, im Umkreis um einen Brutplatz rund einen Hektar nicht zu bearbeiten, erhalten eine Prämie zur Abgeltung des Ernteentganges. Die Zahlungen werden dabei vom Naturschutzbund NÖ übernommen, der zu diesem Zweck die Spendenaktion durchführt.

(APA)
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Spendenmöglichkeiten und Infos
Spendenkonto: Naturschutzbund NÖ, Raiffeisenlandesbank NÖ und Wien, BLZ 32000, Konto-Nr. 62-00.480.590, Kennwort "Großtrappe"; weitere Informationen unter Tel. 01 / 402 93 94, 0664 / 452 75 63 oder 01 / 405 16 36-0).
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01.01.2010