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Cyc - Intelligente Computersoftware aus Texas  
  Künstliche Computer-Software-Intelligenz wird diesen Sommer im WWW ein wichtiges Debüt erleben: "Cyc" - ein Produkt des US-Computerwissenschaftlers Douglas B. Lenat ist im texanischen Austin seit 17 Jahren in Entwicklung und wird in Kürze kostenlos von jedem Internet-Benutzer anzuwenden sein.  
Cyc - so erklärte Douglas Lenat im Gespräch, ist eine Software, die die Anwendung bestehender Computer-Programme, wie zum Beispiel Suchmaschinen oder E-Mail, auf intelligente Weise verbessern soll.

Er hat die Software zusammen mit einemTeam von 70 Ingenieuren, Mathematikern, Physikern, Philosophen, Theologen und Experten aus anderen Wissensbereichen über 17 Jahre lang entwickelt.
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"Cyc" in den Ö1-Dimensionen
Mehr zu "Cyc" hören Sie am 13. August in den Ö1-Dimensionen, die um 19 Uhr mit einem Beitrag zum österreichischen Mathematiker Kurt Gödel beginnen. Die Sendung "Cyc - Das fortschrittlichste AI-System?" beginnt ca. gegen 19.18 Uhr.
->   Ö1
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Software-Computer-Assistent
Internet-Benutzern steht mit Cyc ein kostenloser persönlicher Software-Computer-Assistent bevor. Sein Name ist eine kurze Ableitung des englischen Wortes "Encyclopedia".
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Cyc - Information, Recherche, Antworten ...
Cyc soll nicht agieren, nicht einmal Befehle in Aktionen umwandeln, sondern er soll informieren, recherchieren, beraten, sammeln, ordnen, rechnen, Fragen beantworten, und eines Tages auch selbst Fragen stellen.
->   Mehr Informationen zu Cyc in www.opencyc.org
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AI: Enthusiasmus der frühen Jahre ...
Deniz Yurek vom Massachusetts Institute of Technology hat im Laufe seiner Ausbildung viele wichtige Aspekte der Artificial Intelligence kurz AI studiert. Von dem ursprünglichen, fast ungezügelten Enthusiasmus früherer Jahre, sagt er, sei die Gesellschaft gegenwärtig weit entfernt.
... kontra Realismus von heute
Es existiere heute ein größerer Realismus als früher, meint der Experte. Man habe in den 60er und 70er Jahren geglaubt, innerhalb von nur 20 oder 30 Jahren etwas mit menschlicher Intelligenz Vergleichbares schaffen zu können.
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Frühe Projekte und "harte Nüsse"
Diese Hoffnung, so Yuret, sei von den anfänglichen Projekten gestützt worden, wie z.B. das Lösen mathematischer Probleme. Dabei habe man sehr gute Resultate erzielt, was auch der Grund für den beträchtlichen Optimismus von damals gewesen sei. Später dann begann man, an vermeintlich einfacheren Lösungen zu arbeiten, die sich aber in der Realität als wesentlich komplizierter herausstellten: "Das Verstehen eines ganz einfachen Satzes, einer ganz einfachen Kindergeschichte ist viel schwieriger, als die komplizierteste Aufgabe der Integralrechnung, an der ein Mensch monatelang arbeiten würde", erklärt Yuret.
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80er: Zeit der kommerziellen Anwendung
Die achtziger Jahre waren die Zeit für kommerzielle Anwendungen und Expertensysteme. Die allgemeine Denkweise war, die bis dahin geleistete Arbeit auf dem Sektor der AI könnte dazu benutzt werden, Einrichtungen für Experten aufzubauen und elektronische Entscheidungshilfen anzubieten.

Der Erfolg auf diesem Gebiet, so Yuret, sei sehr begrenzt gewesen. Denn die meisten dieser Programme waren beschränkt in ihrem Wirkungsbereich. Das sei praktisch der Punkt gewesen, an dem auf gewisse Weise der Gedanke zu Cyc geboren
wurde.
Zusammenfassung des gesunden Menschenverstandes
"Doug Lenat hatte die Idee, die Information, die der gesunde Menschenverstand hat, zusammenzufassen und eine Wissensbasis zu schaffen, die jedes Expertensystem benutzen kann, so dass Urteile möglich sind, so wie sie Menschen jeden Tag abgeben", erklärt Yuret.
Menschliche Intelligenz verstehen ...
Douglas Lenat selbst erwartet sich von AI vor allem zweierlei: Zum einen müsse sie menschliche Intelligenz verstehen und begreifen, wie Menschen Dinge bewältigen, die Intelligenz erfordern.
... und Menschenunmögliches schaffen
Zweitens gehe es um die Frage, wie man mit heute existierenden Computern Einrichtungen bauen könne, "die menschliche Intelligenz verstärken und so kombinieren, dass beide zusammen Dinge schaffen, die Menschen alleine nicht vermögen."

Ein Beitrag von Armin Amler für die Ö1-Dimensionen
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->   Wenn Roboter tanzen und lächeln
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01.01.2010