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Solarflugzeug "Helios" bricht Rekorde  
  Das unbemannte US-Testflugzeug "Helios" hat einen neuen Höhenflug-Rekord aufgestellt. Das vom Boden aus gesteuerte Flugzeug wird durch Solarenergie angetrieben.  
Bei minus 40 Grad Celsius überwand das Solar-Flugzeug, das von der Hawaii-Insel Kauai aus gestartet war, die bisherige Rekordmarke seines Vorgängers "Pathfinder Plus" (26,6 Kilometer).

Auch die Bestmarke des Aufklärungsflugzeugs SR-71 Blackbird von 1966, die bei 28,8 Kilometer lag, stellte "Helios" offenbar ein.
Angaben über Rekordhöhte schwanken
Die Angaben über die erreichte Rekordhöhte schwanken allerdings: Die Zahlen reichen von 28.950 Metern bis zu 32,2 Kilometern als dem höchsten Punkt des "Helios"-Fluges.
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Ursprüngliche Berechnungen: 30.000 Meter
Berechnungen von Experten zufolge soll "Helios" bei idealen Wetterbedingungen eine Höhe von 30.900 Metern erreichen. Beim ersten Testflug Mitte Juli hatte "Helios" eine Höhe von etwas mehr als 22,8 Kilometer erreicht, der zweite Flug soll nun Insgesamt 14 bis 16 Stunden dauern. Noch gilt der Rekord übrigens als unoffiziell, denn er muss erst von der National Aeronautics Association anerkannt werden, der offiziellen Behörde für diese Art von Rekorden.
->   National Aeronautics Association
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Solar-Flugzeug als Bumerang
Das Solarflugzeug ähnelt einem überdimensionierten Bumerang und ist mit 75 Metern Spannweite breiter als eine Boeing 747, jedoch sehr viel langsamer: Seine Startgeschwindigkeit liegt bei der eines Fahrrads, im Flug erreicht das Gerät 30 bis 50 Stundenkilometer.

 


Propeller mit Sonnen- und Batteriebetrieb
Seine Tragflächen sind mit 14 extrem leise arbeitenden Propellern ausgestattet, die von solarbetriebenen Elektromotoren angetrieben werden. Ein Motor verbraucht nicht mehr Energie als ein Haarföhn. Nachts schalten die Propeller auf Batteriebetrieb um.

Geplant ist in Zukunft der Einbau von Akkus in das Flugzeug. Damit soll "Helios" Sonnenenergie speichern können und somit über Monate hinweg in Betrieb bleiben.
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Zweiseitige Solarzellen
Rund 62.000 Solarzellen sorgen tagsüber für die nötige Energie, mit der die 14 Propeller arbeiten. Sie sind "zweiseitig", d.h. können sowohl die auf der Oberfläche als auch auf der Unterfläche auftreffende Sonnenenergie umwandeln. Die ca. 3 x 7 Zentimeter großen Zellen bestehen aus sehr dünnen monokristallinen Siliziumscheiben und haben ein Gewicht von etwa 40 Milligramm pro Quadratzentimeter.
->   Mehr Informationen über die Solarzellen der Helios
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Forschungssatellit der Zukunft?
Das von der NASA und der US-Firma AeroVironment gemeinsam entwickelte Flugzeug könnte eines Tages als Telekommunikations- oder Wettersatellit eingesetzt werden.

Auch Aufklärungsarbeit für das Militär sind nach Angaben der NASA möglich - das Solarflugzeug ist übrigens nicht auf einem Radarschirm zu entdecken.
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Niedrigere Kosten
Während die Kosten für den Bau und Einsatz eines herkömmlichen Satelliten zur Zeit bei zwischen zehn und 30 Millionen Dollar liegen, könnte "Helios" künftig für nur rund eine Million Dollar (1,112 Mill. Euro/15,30 Mill. ATS) gebaut werden.
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Helios für Marsflüge
Man hofft auch, in Zukunft Maschinen dieses Typs zu Flügen über der Marsoberfläche einzusetzen zu können. Dabei könnten weit mehr Areale des Planeten beobachtet werden als mit Hilfe eines Bodenfahrzeuges, erklärte Kevin Peterson, der Direktor des Dryden Flight Research Centers in Kalifornien.
Mehr Informationen zu Helios:
->   NASA - Helios
->   The Helios Project
->   AeroVironment
 
 
 
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01.01.2010