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Österreicher schlecht über Gentechnik informiert  
  Die Österreicher fühlen sich über Gentechnik schlecht informiert. Eine Umfrage des Instituts für Energiepolitik und Umweltverbesserung unter 1.300 Österreichern ergab, dass die Angst vor der Technik weiter verbreitet ist als der Glaube an den Nutzen.  
Angst vor Risiken
Die meisten Österreicher beziehen ihre Informationen über das Fernsehen und die Tageszeitungen. Zwei Drittel der Befragten fühlen sich aber nicht ausreichend über die Themen Biotechnik und Gentechnik informiert.

Die meisten können auch nicht zwischen den einzelnen Begriffen unterscheiden. Menschen mit geringerer Bildung neigen dazu, die Risiken der Gentechnik zu überschätzen. Die Hälfte der Österreicher ¿ vor allem Arbeiter, Angestellte und Hausfrauen - glauben, Biotechnik und Gentechnik seien grundsätzlich schädlich.
30 Prozent für generelles Verbot
Ein Drittel ist für ein generelles Verbot. Einen Nutzen sehen eher höher gebildete Selbständige und Beamte. Quer durch alle Schichten geht die Skepsis gegenüber biotechnisch veränderten Lebensmitteln.

Zwei Drittel aller Befragten haben Bedenken gegen den Konsum dieser Lebensmittel. Jeder zweite Österreicher äußerte widersprüchliche Gefühle gegenüber dem Wort Biotechnik. Jeder dritte äußerte negative Gefühle.
Klare Information
Durch mehr Information wollen Wissenschafter die Ängste vor der Gentechnik beseitigen. "Und zwar durch verständliche und emotional aufbereitete Information¿, sagt der Leiter der Gentechnik-Arbeitsgruppe des Instituts für Energiepolitik und Umweltverbesserung Hans Tuppy: "Ich glaube, dass daran nicht die Sache selbst so sehr schuld ist, sondern die Art, wie sie dargeboten wird."

"Unsere Wissenschaft in Österreich und im ganzen deutschsprachigen Raum ist eine sehr nüchterne und eine, die sich der Objektivität willen sehr stark selbst zurücknimmt. Und zwar das, was die Phantasie anregt und die Aufmerksamkeit erregt", so Tuppy.
'England hat Wissenschaftskultur'
"Ich glaube, dass es beispielsweise in England anders ist. Das ist eine andere Wissenschaftskultur. Vor allem wird es denn Wissenschaftern dort nicht übel genommen, wenn sie Aussagen in einer plastischeren und lebhafteren, aber auch klareren Form bringen. Während im deutschsprachigen Raum, Wissenschaft oft verbunden wird mit schwerer Verständlichkeit und Humorlosigkeit", erklärt Tuppy.
Richtig oder falsch
Ziel der Wissenschafter ist vor allem, falsches Wissen richtig zu stellen. So glaubt die Hälfte der Befragten, in Lebensmitteln seien keine Gene enthalten. Nur in gentechnisch veränderten. Richtig ist: Gene sind in allem, was wir essen.

Positiv bewertet wird vor allem die Arzneimittelforschung. Was die meisten nicht wissen. Gerade Impfstoffe und Arzneimittel werden heute genetisch manipuliert. Auch wissen die meisten nicht, dass Zitronensäure für die Lebensmittelproduktion gentechnisch hergestellt ist.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010