News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Luftverschmutzung tötet tausende Menschen  
  Ozon, Kohlendioxid und andere Schadstoffe, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen, beeinflussen das Weltklima. Und sie stellen ein öffentliches Gesundheitsrisiko dar. Nach einer Studie ist der Treibhauseffekt bereits jetzt für den Tod Tausender Menschen weltweit verantwortlich.  
"Nach unserer Einschätzung kommen mehr Menschen durch die Luftverschmutzung ums Leben als durch Verkehrsunfälle", erklärte Devra Lee Davis, Hauptautorin der in der aktuellen Ausgabe von "Science" veröffentlichten Studie.
Asthma, Herzerkrankungen, Lungenleiden
"Es gibt mehr als eintausend Studien aus 20 Ländern, die alle zeigen, dass man vom Grad der Verschmutzung auf eine bestimmte Todesrate schließen kann", erklärte Davis, Professorin an der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania.

Die Verbrennung von Benzin und Kohle führe dazu, dass Menschen vorzeitig an Asthma, Herzerkrankungen und Lungenleiden sterben. "Wir hoffen, dass die Politiker begreifen, dass Entscheidungen über Energie und Technologien im Grunde Entscheidungen über die Volksgesundheit sind."
Treibhausgase töten Menschen
In der Studie untersuchten Davis und vier Ko-Autoren die Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Todesrate in vier Städten: Sao Paulo in Brasilien, Mexiko-Stadt, der chilenischen Hauptstadt Santiago und New York.

Dabei kamen die Forscher zu dem Schluss, dass der Einsatz von Technologien, die den Ausstoß von Treibhausgasen senken, in diesen Städten in den nächsten 20 Jahren 64.000 Menschenleben retten könnte. Ferner würden 65.000 Fälle von chronischer Bronchitis und etwa 37 Millionen Tage krankheitsbedingter Arbeitsausfälle verhindert.
Acht Millionen Todesopfer bis 2020?
Obwohl sich die Studie lediglich auf die genannten vier Städte bezieht, lassen sich die Schlussfolgerungen laut Davis auf Metropolen in der ganzen Welt übertragen. Die Daten stimmten mit einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überein, wonach die Luftverschmutzung bis 2020 etwa acht Millionen Todesopfer fordern wird.
Zum Schutz keine neuen Technologien nötig
"Regelungen zur Verminderung der Treibhausgase können für weltweit drei Milliarden Menschen, die gegenwärtig in Großstadtregionen leben, deutliche und sofortige Wirkung zeigen", folgern die Autoren.

Dabei gehe es nicht um futuristische Technologien, betonte Davis. Wenn die Technologien, die bereits auf dem Papier vorhanden seien, zügig umgesetzt würden, hätten sie einen direkten Effekt auf die öffentliche Gesundheit.

(APA/AP)
->   Science
->   Carnegie-Mellon-Universität
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010