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Industrie übertreibt Automatisierung  
  In der Investitionsgüter-Industrie haben Unternehmen durch übertriebene Automatisierung Geld verloren. Es scheint also nicht auf den höchsten Grad an Automation anzukommen, sondern auf die richtige Mischung aus Technik, Organisation und Arbeitskraft.  
''Manche Betriebe sind im Bestreben, in immer schwierigeren Märkten ihre Konkurrenzfähigkeit zu stärken, zu weit gegangen'', sagte Dr. Gunter Lay vom Karlsruher Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI).

Er stützt sich auf Ergebnisse einer im Frühsommer veröffentlichten Studie.
Enttäuschung über automatisierte Systeme
Danach bezeichneten 38 Prozent der 1000 untersuchten Unternehmen, darunter die Hälfte aus dem Maschinenbau, hoch automatisierte Systeme in der Montage als Fehlinvestition. Bei Bearbeitungsmaschinen waren es immerhin 23 Prozent.
Schnell aber unflexibel
Wichtigster Grund für die Unzufriedenheit der Betriebe ist mangelnde Flexibilität hochspezialisierter Anlagen. Immer kleiner werdende Seriengrößen sind so nicht mehr wirtschaftlich zu bewältigen.

''Kurze Innovationszyklen bilden offensichtlich die Grenze wirtschaftlicher Automatisierung'', meint Lay. ''Es kommt außerdem nicht unbedingt auf den höchsten Grad an Automation an, sondern auf die richtige Mischung aus Technik, interner Organisation und den flexiblen Einsatz von Arbeitskraft'', meint Lay.
Zeit für neue Lösungen
Beim Institut für Fabrikanlagen der Universität Hannover werde daher verstärkt an solchen Kombi-Ansätzen gearbeitet.

''Wir gehen davon aus, dass jetzt die Ernüchterung über Höchstautomatisierung so weit vorangeschritten ist, dass Bedarf für neue Lösungsansätze da ist'', sagt Lay.

(dpa)
->   Fraunhofer-Institut ISI
 
 
 
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01.01.2010