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Reinhaltung von Kernfusions-Plasma erfolgreich  
  Rückt der Traum von der funktionierenden Kernfusion näher? Wissenschafter vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik bei München haben erfolgreich eine Methode zur besonderen Reinhaltung von Plasma erprobt.  
Damit könnten Plasmen mit bisher unerreichter Dichte erzeugt werden, teilte die Max-Planck-Gesellschaft am Montag mit. Mit der Erprobung der neuen Methode habe das Institut in Garching eine wichtige Voraussetzung für das 2006 geplante Greifswalder Fusionsexperiment "Wendelstein 7-X" geschaffen.
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Kernfusion
Ziel der Fusionsforschung ist es, aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie zu gewinnen. Kernverschmelzungen sind wichtige Naturprozesse: Viele chemischen Elemente sind per Fusion aus Wasserstoff entstanden; Fusion ist die Energiequelle von Sonne und Sternen. Unter irdischen Bedingungen verschmelzen am leichtesten die beiden Wasserstoffsorten Deuterium und Tritium. Dabei entsteht ein Helium-Kern, außerdem wird ein Neutron frei sowie große Mengen nutzbarer Energie: Ein Gramm Brennstoff könnte in einem Kraftwerk 90 000 Kilowattstunden Energie erzeugen - die Verbrennungswärme von 11 Tonnen Kohle. Die Fusionsbrennstoffe sind billig und auf der Erde gleichmäßig verteilt. Deuterium ist in nahezu unerschöpfbaren Mengen im Meerwasser zu finden. Da ein Fusionskraftwerk zudem günstige Umwelt- und Sicherheitseigenschaften aufweisen wird, könnte die Fusion nachhaltig zur künftigen Energieversorgung beitragen.
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Energieproduktion wie auf der Sonne
Ziel der Fusionsforschung ist es, die Energieproduktion der Sonne auf der Erde nachzuvollziehen. Ein Fusionskraftwerk soll Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen gewinnen.

Brennstoff ist Plasma, ein extrem dünnes ionisiertes Wasserstoffgas. Zum Zünden des Fusionsfeuers muss das Plasma auf über 100 Millionen Grad aufgeheizt
werden. Verunreinigungen entstehen, wenn Teilchen den Rand des Gefäßes berühren. Durch ein Magnetfeld, in dem das Plasma bei der neuen Methode schwebt, soll dies verhindert werden.

(APA/red)
->   Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
 
 
 
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01.01.2010