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Größter Ringlaser der Welt misst Erdrotation  
  Mit bisher unerreichter Präzision überwachen Forscher im Bayerischen Wald jetzt die Erdrotation. Dazu setzen sie den größten und genauesten so genannten Ringlaserkreisel der Welt ein.  
Für Navigationssysteme und Erdbebenforschung
Nach mehreren Monaten Probelaufzeit hat das Gerät seinen Betrieb aufgenommen. Benötigt würden die genauen Daten zur Erddrehung unter anderem für satellitengestützte Navigationssysteme und für die Erdbebenforschung, sagte ein Sprecher der Forschungsstation im oberpfälzischen Ort Wettzell am Montag.
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Das gemeinsame Projekt des Bundesamtes für Kartografie, der Forschungseinrichtung für Satellitengeodäsie der Technischen Universität München und dem Physikalischen Institut der Universität Canterbury in Neuseeland soll am 5. Oktober im Detail vorgestellt werden.
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Laser-Kreise mit und gegen den Urzeiger
Das Messgerät ist nach Angaben der Forscher mit 16 Quadratmetern umlaufener Fläche der größte Ringlaser der Welt.

Mehrere Spiegel lenken die Laserstrahlen um eine Glaskeramikscheibe herum zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Sowohl mit als auch entgegen dem Uhrzeigersinn kreist das Laserlicht um die Scheibe.
Drehgeschwindigkeit bestimmt Erdrotation
Beiden Strahlen würden sich genau am Ausgangspunkt wiedertreffen, wenn das Gerät ruhig stünde. Wegen der Erdrotation dreht sich jedoch die gesamte Anlage und bildet eine Art Kreisel.

Durch diese Bewegung ist der Weg für die Laserstrahlen in eine Richtung geringfügig kürzer als in die andere, die Strahlen treffen einander nicht genau. Auf diese Weise lässt sich die Drehgeschwindigkeit des Kreisels - die Erdrotation - bestimmen.
Ringlaser "im Untergrund"
Um äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen weitgehend auszuschalten, wurde das Gerät in einem Untergrundlabor eingerichtet.

(APA/dpa)
 
 
 
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01.01.2010