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Forschungsinstitut für Erdnahe Objekte geplant  
  In Großbritannien soll sich ein Forschungszentrum künftig mit dem Problem so genannter Erdnaher Objekte (NEOs) befassen - gemeint sind Asteroiden oder Kometen, die irgendwann einmal mit der Erde kollidieren könnten.  
Der britische Wissenschaftsminister David Sainsbury kündigte am Montag an, das Institut, dessen Eröffnung für Anfang kommenden Jahres vorgesehen sei, werde in den ersten drei Jahren rund 53 Millionen Schilling Förderung aus öffentlichen Kassen erhalten.
Gegen die Hysterie
Das Institut solle der durch Filme wie "Armageddon" angeheizten und weit verbreiteten Sorge vieler Menschen vor einer kosmischen Katastrophe begegnen. Zum Programm des Instituts gehört laut Sainsbury auch die Aufklärung der Bevölkerung über Asteroiden
und über andere durchs All fliegende Objekte.

Im vergangenen Jahr war eine Expertengruppe ins Leben gerufen worden, die sich mit der Frage beschäftigen sollte, wie wahrscheinlich der Zusammenstoß der Erde mit einem Asteroiden
sei.
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Asteroiden
Asteroiden sind felsige und metallische Objekte, die die Sonne umkreisen, aber für Planeten zu klein sind. Sie werden manchmal als winzige Planten bezeichnet. Die Größen der Asteroiden reichen von Ceres mit ihrem Durchmesser von mindestens 1000 km, bis zur Größe von Kieselsteinen. Sechzehn Asteroiden haben einen Durchmesser von 240 oder mehr Kilometern. Man findet sie zwischen innerhalb der Erdumlaufbahn bis hinter Saturns Orbit. Die meisten befinden sich nichtsdestotrotz in einem Hauptgürtel (im Deutschen meistens als Planetoidengürtel bezeichnet), der sich zwischen Mars und Jupiter aufhält. Einige kreisen auf Bahnen, die die Erdbahn kreuzen, und manche haben in vergangenen Tagen die Erde auch schon getroffen. Eins der besten erhaltenen Zeugnisse ist der Barringer Meteorkrater in der Nähe von Winslow, Arizona.
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Keine Asteroiden auf Kollisionskurs
Sainsbury sagte bei der Vorstellung des neuen Projekts,
derzeit seien keine größeren NEOs bekannt, die auf einem Kollisions-Kurs in Richtung Erde unterwegs seien. Aber auch wenn das Risiko, von einem Himmelskörper getroffen zu werden, für die Erde derzeit relativ gering sei, bleibe doch ein Restrisiko.

Nach Ansicht von Experten ist die Erde durch ihre Atmosphäre vor Objekten gut geschützt, deren Durchmesser kleiner als 50 Meter ist. Was größer ist, schlage jedoch durch die schützende Lufthülle bis auf den Boden durch. Solche Einschläge kämen
allerdings knapp alle 100 Jahre einmal vor.
Größere Wahrscheinlichkeit als beim Lotto
Die Warner vor einer Kollisionskatastrophe argumentieren gern mit dem mutmaßlichen Einschlag eines riesigen Objekts auf der Erde, der das Aussterben der Dinosaurier nach einer Phase saurer Regen und Himmelsverdunkelung vor 65 Millionen Jahren zu
verdanken sei.

Für die Briten bestehe eine größere Wahrscheinlichkeit, von einem Asteroiden getroffen zu werden, als im nationalen Lotto zu gewinnen. "Grob gesehen, scheint es so zu sein, dass alle 100.000 Jahre ein Objekt die Erde trifft, das groß genug ist, um ein Viertel des irdischen Lebens auszulöschen", erklärte Lembit Opik, Abgeordneter der Liberalen Partei, bei seiner Ein-Mann-Aufklärungskampagne über die außerirdischen Gefahren im vergangenen Jahr.

(dpa/red)
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01.01.2010