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''Final Fantasy - die Mächte in Dir"  
  Vollständig im Computer hergestellte Kinofilme sind inzwischen keine Seltenheit mehr, allerdings sah man diesen Filmen ihre Entstehungsart immer noch deutlich an. Mit "Final Fantasy - die Mächte in Dir" kommt am Freitag in Österreich ein Film auf die Leinwand, dessen Schauspieler ausschließlich aus Bits und Bytes bestehen und dennoch so real wirken sollen, als hätten sie nach ihrer Schaffung im Rechner ein Eigenleben entwickelt.  
Vier Jahre Entwicklungszeit
Vier Jahre dauerte die Entwicklung des Science Fiction Movies. Der Kampf gegen die Außerirdischen und die Rettung unseres Planeten fand aber nicht - wie man vielleicht vermuten würde - in einem Filmstudio in Hollywood statt.
Drehort High-Tech-Studio
Drehort des Science-Fiction-Movies war das digitale High-Tech-Studio Square in Honolulu. Der beste Ort für Regisseur Sakaguchi, um 200 der qualifiziertesten Computer-Talente aus der ganzen Welt zu versammeln.
Die Geburt der Schauspieler aus dem Computer
Technisch gesehen waren die natürlichen menschlichen Gesichtsausdrücke der schwierigste Aspekt bei unserer Arbeit, erklärte Sakaguchi: "Bei Gegenständen können wir den Unterschied zwischen real und computergeneriert nicht erkennen. Das menschliche Gesicht aber kann unsere Augen nicht täuschen."

 


Durchscheinende Zähne - nicht vom Zahnarzt
Man erkennte sogar winzigste Unterschiede zwischen digitalem und realem Bild - etwa bei den Zähnen, erklärt der Regisseur die Probleme. "Wenn auf die Zähne ein Schatten fällt, schaut es nicht mehr überzeugend aus, denn Zähne sind immer leicht durchscheinend. Also mussten wir diese Eigenschaft programmieren."
Virtuelle Sommersprossen und 60.000 Haare

Aki Ross
Um den virtuellen Schauspielern reale menschliche Züge zu geben , wurden Details, wie Sommersprossen, Hautporen und Gesichtshaare von Anfang an im Computer generiert. Der zeitraubendste Teil waren die Haare der Heldin der Geschichte, Aki Ross.

Auf ihrem Kopf befinden sich 60.000 Haare und der Computer musste jedes einzelne davon im Blick haben. Eine Spezialsoftware, die gleichzeitig bestimmte, wie das Haar aussieht und sich bewegt musste neu entwickelt werden, weil keine bisher verfügbare Software dafür ausreichte.
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Schwierige Synchronisation
Um eine vollkommene Übereinstimmung von Mundbewegung und Stimme zu erreichen, griffen die Produzenten zu einem Trick. Sie ließen Schauspieler wie Ming-Na, Alec Baldwin und Donald Sutherland auf Band sprechen. Erst dann passten die Experten die Lippen den Worten an.
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Stunt-Schauspieler waren notwendig
Damit die Bewegungen etwa bei den Kampfszenen lebensecht wirken, mussten einzelne Szenen in einem so genannten "Motion capture"-Prozess eingespielt werden. Stuntmen trugen dafür hautenge schwarze Kostüme mit 37 reflektierenden Markierungen.

16 Rotlichtkameras, waren mit den Computermonitoren verbunden. Das Ergebnis der Szenen waren dreidimensionale "Strichmännchen", die die Bewegungen der Stunts exakt nachvollziehen konnten.
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Videospiel als Vorlage
Für Sakaguchi war die Realisierung des Kinofilms nur die logische Weiterentwicklung seines zehnteiligen Videospiels Final Fantasy. Seit 1987 sind die Computerspiele auf dem Markt, allesamt bereits auf hohem technischen Niveau. Kenner werden in dem Spielfilm einzelne Elemente wiedererkennen. So in jenen Szenen, in denen Raumschiffe durch einen Tunnel manövriert werden müssen und am Ende ein Mega-Monstrum auftaucht.
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Sakaguchis größte Herausforderung
Nachdem Sakaguchi den Figuren der letzten Spielserie bereits eine Stimme gab, stand er nun vor der größten Herausforderung. Damit Spiel und Kinofilm perfekt verschmelzen, musste er den Trickfiguren einen Charakter verleihen.

Wie und ob ihm das auch gelungen ist, darüber gehen die Meinungen naturgemäß auseinander. In Hollywood jedenfalls diskutiert man bereits über die Zukunft des Kinos und des Schauspielerberufes; und darüber, ob die Oscars möglicherweise in Zukunft an menschenähnliche Star-Roboter verliehen werden.
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Bedrohung für Schauspieler?
Bereits vor seinem Start in den USA hat der Science-Fiction-Streifen Final Fantasy in Amerika heftige Debatten über die Zukunft des Kinos und des Schauspielerberufes ausgelöst. Das ist kein Märchen, das ist die Wahrheit, verkündet der Final-Fantasy-Trailer stolz. Die Schauspieler-Gewerkschaften fürchten das auch.
->   Mehr dazu in ORF ON Kultur
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Das Publikum entscheidet...
In Österreich läuft "Final Fantasy" am 24. August an. Dann kann das Publikum entscheiden , ob die virtuelle Aki Ross mit Hollywoods Superfrauen konkurrieren kann.

Elke Weiss, ZIB-Wissenschaft
Mehr dazu heute Abend in NANO, 18.30 Uhr, 3-Sat
->   NANO
->   Final Fantasy
 
 
 
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01.01.2010