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Opel auf dem Weg zum Brennstoffzellen-Auto  
  Der Autohersteller Opel präsentierte im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche erste Details eines neuen Brennstoffzellen-Autos. Der Prototyp "HydroGen 3" will bis 2004 Marktfähigkeit erlangen und könnte dann in Serie produziert werden.  
Es handelt sich um einen Opel Zafira, dessen Elektromotor seinen Strom von Brennstoffzellen bezieht, die aus einem Tank mit flüssigen Wasserstoff gespeist werden.
15 Weltrekorde des Vorgängers
Den Vorgänger-Versuchsträger "HydroGen 1" hat Opel im heurigen Frühjahr erstmals in Österreich präsentiert. Dieser mit reinem Wasserstoff betriebene Zafira hatte bei Tests im US-Bundesstaat Arizona 15 Weltrekorde für Brennstoffzellen-Fahrzeuge aufgestellt. Wenige Monate später sind den Technikern beim "HydroGen 3" erneut entscheidende Fortschritte gelungen.

So wurde die spezifische Leistung der 200 in Reihe geschalteten Einzel-Brennstoffzellen (engl. stack) deutlich verbessert und deren Abmessungen spürbar verkleinert.
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82 PS, 150 km/h, in 16 Sekunden von 0 auf 100
Der Stack des "HydroGen 3" liefert eine Dauerleistung von 94 kW (bisher 80 kW) und eine Spitzenleistung von 129 kW (bisher 120). Der Asynchron-Drehstrommotor des Zafira leistet maximal 60 kW/82 PS. Damit beschleunigt der Wagen in rund 16 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h.
->   Mehr über die Brenntstoffzellen-Autos bei Opel
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Verbesserte Alltagstauglichkeit
Primäres Ziel des "HydroGen 3" war es nach Angaben von Lars Peter Thiesen vom GAPC ("Global Anternative Propulsion Center" (GAPC), die Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit des Antriebssystems zu verbessern.

So gelang es den Entwicklern, auf einige Komponenten wie die Hochleistungs-Pufferbatterie zu verzichten, die bisher noch zur Abdeckung von Leistungsspitzen des Antriebs notwendig war. Dadurch reduzierte sich nicht nur das Fahrzeug-Gewicht um fast 100 Kilo, sondern auch der volle Laderaum wie beim Serienmodell steht nun zur Verfügung.
Antriebssystem der Zukunft
Die Brennstoffzelle ist für Opel laut Thiesen "das Antriebssystem der Zukunft", diese Technologie werde gegenüber dem Verbrennungsmotor wettbewerbsfähig sein.

Herausforderungen für die Zukunft würden in der Senkung der Kosten für die Brennstoffzelle liegen, erforderlich sei zudem ein leistungsfähiges Wasserstoff-Speichersystem im Fahrzeug sowie der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur. Eine Zwischenlösung könnte die Herstellung des Wasserstoffs im Fahrzeug sein, "das darf aber nicht die Verwirklichung der langfristigen Vision einer breiten Versorgung mit Wasserstoff verhindern", sagte Thiesen.
Bis 2004 Marktreife
Von einer Serienreife eines Brennstoffzellenautos wagt noch niemand zu sprechen, bis Ende des Jahres 2004 wollen die Techniker jedenfalls die Brennstoffzellen-Technologie bis zur Marktfähigkeit entwickeln und wissen, wie ein Brennstoffzellen-Auto für die Massenproduktion aussehen soll.

(APA/red)
->   Mehr über den Hydrogen 1
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01.01.2010