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Mausviren als Problem für Stammzellenforschung?  
  Für die Stammzellenforschung gibt es in den USA ein neues Problem. Einige Experten fürchten, dass viele der zugelassenen embryonalen Stammzellen mit den Viren von kleinen Nagern verseucht sein könnten.  
Der Nachrichtensender CNN berichtete am Freitag, dass diese Zelllinien ihre Nährstoffe beim Heranwachsen aus den Kulturen von Mäuseembryos erhielten.

Damit sei eine Kontaminierung der menschlichen Stammzellen durch virale Krankheitserreger von kleinen Nagern nicht auszuschließen.
Begrenzte Unterstützung
Präsident George W. Bush hatte sich Anfang August entschieden, staatliche Zuschüsse für Forschungsprojekte mit embryonalen Stammzellen auf Zelllinien zu beschränkten die in der Vergangenheit erzeugt worden waren und die nicht die Zerstörung weiterer menschlicher Embryos erforderten.

Bush sagte in seiner Rede am 9. August, dass es bereits 60 solcher Zelllinien gebe und diese Zahl ausreiche für künftige Studien.
Viele Stammzell-Linien geschützt
Inzwischen stellte sich heraus, dass etliche dieser 60
Stammzelllinien durch Patent- und Lizenzrechte geschützt und nicht mehr frei verfügbar sind. Von anderen muss nun befürchtet werden, dass sie mit Mausviren verseucht sind.

Damit fallen sie unter die strikten Bestimmungen und Gesetze für Xenotransplantate, das heißt, für Gewebe, das von einer Art, hier der Maus, auf die andere (den Menschen) verpflanzt wird.
Entscheidung in Harvard
Ebenfalls am Freitag gab die Harvard Universität in Boston bekannt, dass sie - ohne die staatlichen Zuschüsse aus Washington - künftig neuen embryonale Stammzellen aus Spenderembryos von Fruchtbarkeitskliniken gewinnen will.

Dazu habe die Universität Absprachen mit Boston IVF, einer Organisation von Kliniken getroffen, bestätigte ein Harvard-Sprecher am Freitagabend. Er erklärte, dass die wohlhabende Universität ihre Stammzellenlinien kostenlos an alle interessierten Forscher abgeben will.

(dpa/red)
->   Harvard University
->   Patent gefährdet Stammzellenforschung in USA
->   Bush zur Stammzellenforschung: Ja, aber
 
 
 
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01.01.2010