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Kinder in Entwicklungsländern unterernährt  
  Mehr als ein Drittel der Kinder in Entwicklungsländern ist unterernährt. Auf der heute in Wien beginnenden Welternährungskonferenz wird auch die Unternährung in der dritten Welt eine große Rolle spielen.  
Rund 1.5 Millionen Kinder in den Entwicklungsländern sterben jährlich an den Folgen von Mangelernährung. Die Kinder bekommen nicht nur zu wenig Vitamine- und Mineralstoffe, sondern haben meist zu wenig zu essen.

Protein- Vitamin- Eisen -und Jodmangel sind die größten Probleme. Erblinden, Auszehrung und Verkrüppelung sind die häufigsten Folgen. Die Kinder sterben meist auch früh.
Hohe Sterblichkeitsrate
"Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf ist sehr hoch", sagt der Wiener Ernährungswissenschafter Ibrahim Elmadfa.

"Kinder unter fünf haben einen hohen Nahrungsbedarf. Wenn dieser nicht gedeckt werden kann, dann endet es fatal. Diejenigen, die überleben, bekommen die Folgen in Form verzögertes Wachstum und verminderter Leistung zu spüren."
Studien unterstreichen Beobachtungen
"Diese Beobachtungen wurden in vielen internationalen Studien der WHO und UNICEF gemacht. Etliche Ernährungs-Interventionsprogramme mithilfe internationaler Organisationen bauen darauf, dass man den Mangel rechtzeitig erkennt und so früh in den Griff zu bekommen, bevor es zu irreversiblen Veränderungen kommt."

"Wenn es zu Erblindung gekommen ist infolge von Vitamin-A-Mangel, dann kann man nichts mehr machen. Oder zu Knochenverformung durch Vitamin-D-Mangel."
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Kinder im Westen zu dick
Kinder in den westlichen Ländern essen zu viel, zu fett und zu salzhaltig. Durch die falsche Ernährung werden die Kindern nicht nur übergewichtig und haben später ein viel höheres Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauferkrankungsrisiko: Sie leiden auch verstärkt unter Mangelerschienungen. Zu wenig Obst, Gemüse und Fisch etwa in der österreichischen Küche hat zu Ballaststoff- Jod und Vitamin-D-Mangel bei Kindern geführt. Um dem entgegenzuwirken, brauchen die Österreicher nur anders und weniger zu essen.
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'Übergewicht kommt nicht von ungefähr'
"Das Übergewicht, rein physikalisch betrachtet, kommt nicht von ungefähr", sagt der Ernährungsforscher Ibrahim Elmadfa von der Universität Wien. "Die Leute essen mehr als sie brauchen oder sie verbrauchen weniger als sie essen, weil sie sich zu wenig bewegen."

"Das muss man in erster Linie klar machen. Dann aber ist es auch wichtig, anders zu essen. Das ist in vielen Fällen eine kleine Umstellung. Die Leute haben aber Angst vor der Umstellung. Sie haben Angst davor, etwas zu entbehren, sich selbst zu kasteien", so Elmadfa.
Bessere Nahrungsverteilung
Auf dem 17.internationalen Ernährungskongress in Wien ab Montag werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man die Ernährungsmängel beseitigen kann.

In der westlichen Welt kann man durch mehr Obst und Gemüse und weniger Fleischkonsum die Gesundheitsvorsorge vorantreiben und viele Zivilisationskrankheiten verhindern. In den Entwicklungsländern kann durch die bessere Verteilung von Lebensmitteln und die Anreicherung der Nahrung mit Vitaminen und Mineralstoffen viel Mangelernährung verhindert werden.

Gezielte Gesundheits-Vorsorge-Programme haben punktuell schon einiges erreicht. In Thailand etwa konnte die Unterernährung in nur zehn Jahren um die Hälfte verringern. In Norwegen konnte die Sterblichkeitsrate aufgrund von Herzerkrankungen in den vergangenen 20 Jahren halbiert werden.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   17th International Congress of Nutrition
->   17.Internationaler Ernährungskongress in Wien
 
 
 
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01.01.2010