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Gesundheitsgespräche: Bioethik in Osteuropa  
  Der EU-Beitritt der mittel- und osteuropäischen Länder wirft auch die Frage auf, wie es denn diese Länder in Fragen der Gentechnik, Biomedizin und Bioethik halten. Diskutiert wurde darüber beim Forum Alpbach 2001 im Rahmen der Gesundheitsgespräche.  
Zur Zeit ist die Diskussion über ethische Fragen der Biomedizin in den meisten Ländern gerade erst angelaufen.
Ethikkommissionen in fast allen Ländern
Ethikkommissionen, sei es auf nationaler, sei es auf lokaler Ebene oder in den einzelnen Forschungsinstitutionen und Krankenhäusern gibt es aber in fast allen mittel- und osteuropäischen Ländern.

In Slowenien sogar schon seit den 60er Jahren, also länger als in vielen westeuropäischen Staaten.
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Eröffnung der Gesundheitsgespräche
Das Menschenbild und die Menschenwürde als Leitbild der medizinischen Forschung - darüber diskutierten Mediziner, Philosophen, Juristen und Theologen zur Eröffnung der Gesundheitsgespräche beim Forum Alpbach.
->   Mehr dazu in science.orf.at
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Diskussion um Stammzellenforschung
Die Diskussion über Stammzellenforschung und Ethik in der Biomedizin steht jedoch noch ganz am Anfang, sagt der für Bioethikfragen zuständige Experte des Europarates, Peteris Zilgalvis.
Bisher wenig Forschung zu Biotechnik und Biomedizin
Es gibt in den meisten dieser Länder auch noch nicht allzuviel Forschung in diesem Bereich, erläutert Zilgalvis.

Die Regierungsinvestitionen sind zurückgegangen, der private Sektor hat sich nicht allzu gut entwickelt. Die Pharmafirmen, die vorhanden sind, stellen Generika her und investieren wenig in die Grundlagenforschung.
Pharmafirmen brachten Ethikdiskussion in Gang
Überraschenderweise haben in vielen mittel- und osteuropäischen Ländern gerade die Pharmafirmen eine Ethikdiskussion überhaupt erst in Gang gebracht.

Der Grund dafür laut Zilgalvis: Die Firmen fürchteten sich vor negativen Reaktionen in ihren Herkunftsländern, wenn sie zweifelhafte Forschung in den mittel- und osteuropäischen Staaten betreiben.
Abwandern von Genlabors nach Mittel- und Osteuropa?
Dass westliche Forscher in den Osten ausweichen, weil dort möglicherweise liberalere Gesetze für Stammzellenforschung oder gar Klonen gelten, das hält Zilgalvis für durchaus möglich.
Frage nach Einrichtungen und Netzwerken
Für Spitzenforschung ist allerdings nicht nur die Gesetzeslage in einem Land ausschlaggebend, sondern auch etwa die Frage, ob es die entsprechenden Forschungseinrichtungen oder Universitäten, ob es ein entsprechendes wissenschaftliches Netzwerk gibt.

Derzeit halten es die meisten Experten daher für wenig wahrscheinlich, dass die Gen-Labors nach Mittel- und Osteuropa abwandern könnten.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr zum Forum Alpbach 2001
 
 
 
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01.01.2010