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Spitzenforscher für Wiener Bio-Center-Institut  
  Der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist das Engagement eines Spitzenwissenschafters für das neue Institut für Molekulare und Zelluläre Bioinformatik (IMBA) gelungen.  
Der gebürtige Österreicher Josef Martin Penninger (36), der in den vergangenen Jahren eine steile wissenschaftliche Karriere in Kanada gemacht hat, wird das Institut aufbauen und leiten.
ÖAW-Tochter
Beim IMBA handelt es sich um eine 100-prozentige Tochter der ÖAW, die in Kooperation mit dem Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim am Vienna Bio Center, dem Biotechnologie-Standort rund um die Dr. Bohr-Gasse in Wien-Landstraße, entstehen soll.

"Penninger ist ein Star, jung und ein Österreicher, der
zurückkommen will - drei Tatsachen mit großer Symbolkraft", erklärte Akademie-Präsident Werner Welzig im Gespräch mit der APA. Der gebürtige Oberösterreicher habe eine "internationale Karriere ohnegleichen gemacht".

Sofort nach der Promotion ging der Mediziner vier Jahre als Post-Doc nach Kanada und startete 1994 seine Tätigkeit als "Principal Investigator" beim weltgrößten Biotechnologieunternehmen Amgen. Seit 1998 ist er Associate Professor am Institut für Immunologie und medizinische Biophysik der University of Toronto.
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Nachbarschaft zu Molekularer Pathologie
Das IMBA wird in unmittelbarer Nachbarschaft zum Institut für Molekulare Pathologie (IMP) untergebracht. Das Institutsgebäude wurde von Architekt Boris Podrecca geplant, Baubeginn ist im September. In den nächsten zwei bis drei Jahren sollen rund 80 hoch qualifizierte Arbeitsplätze auf dem Gebiet der Molekular- und Zellbiologie des Menschen entstehen. Während ein Großteil der Forschungsarbeit am IMP an so genannten Modellorganismen wie Hefe, Fliegen oder Mäusen durchgeführt wird, soll sich das IMBA unmittelbar mit biologischen Fragestellungen am Menschen beschäftigen.
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Aufwertung für Wiener Bio-Center
Welzig ist überzeugt, dass mit dem Engagement Penningers das Vienna Bio Center und der Forschungsstandort Wien aufgewertet werde.

"Und es zeigt, dass das Forschungsklima in diesem Land nicht so verheerend sein kann, wie es gerne betont wird, sonst würde ein junger Spitzenwissenschafter kein Interesse haben, hier her zu
kommen."

Um Leute "dieses Kalibers" aber halten zu können, müsse der Staat für die Forschungsfinanzierung auch jene Vorsorgen treffen, die er bis heute noch nicht getroffen habe.
Stadt Wien stiftet Baugrund
Den Grund und die Baukosten für das Institutsgebäude hat die Stadt Wien zur Verfügung gestellt. Der Bund hat sich bereit erklärt, das IMBA mit jährlich 100 Mill. S zu unterstützen. "Wir werden vom Bund eine Aufstockung dieses Betrags erbitten müssen, vor allem aber eine Sicherstellung", betont Welzig, der in diesem Zusammenhang darauf verweist, dass das Wissenschaftsbudget eine Null-Steigerung erfahren habe.

Das Forschungskonzept des IMBA dürfte jedenfalls sehr attraktiv sein. Immerhin haben sich, wie am Rande der Alpbacher Technologiegespräche in der Vorwoche bekannt wurde, auch andere Top-Wissenschafter wie Alan Colman, einer der "Väter" von Klon-Schaf "Dolly" und Forschungsdirektor der Firma PPL Therapeutics in Edinburgh, Schottland, für die IMBA-Leitung interessiert.

(APA/red)
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->   Institut für Molekulare Pathologie
 
 
 
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01.01.2010