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Obst und Gemüse: Je bunter, desto gesünder  
  Dass für eine gesunde Ernährung der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse entscheidend ist, ist mittlerweile bekannt. Um den besten Nutzen aus den Pflanzen zu ziehen, sollten aber die besonders farbintensiven Früchte ausgewählt werden, wie das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) empfiehlt.  
Farbe Zeichen für Flavonoide
"Die Farbe ist ein Zeichen für eine große Menge an Flavonoiden", betont die D.I.E.T-Ernährungsexpertin Ines Drewe. Diese schützen nicht nur die Pflanzen vor umweltbedingten Schäden, sondern beeinflussen auch eine Reihe von Prozessen des menschlichen Körpers wie den Cholesterinstoffwechsel und den Blutzuckerspiegel positiv.

"Neben den Vitaminen A, C und E schützen auch verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe vor aggressiven Sauerstoffradikalen", erklärt die Expertin.
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Flavanoide
Flavonoide gehören zur Obergruppe der sekundären Pflanzenstoffe, also jene Stoffe, denen ursprünglich keine Bedeutung für den Nährwert einer Pflanze zugesprochen wurde. Sie kommen besonders in den Randschichten nahezu aller Obst- und Gemüsearten sowie im Getreidekorn vor. Während man zunächst dachte, Flavonoide würden nur die farblichen Eigenschaften eines Gewächses bestimmen, haben neuere Forschungen ergeben, dass sie auch - zumeist positive - Wirkungen auf den menschlichen Körper haben können.
->   Mehr über Flavonoide
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Stützung des Immunsystems
Die Flavonoide hemmen laut D.I.E.T. Entzündungsprozesse, stärken das Immunsystem und beugen Krebs vor. Andere sekundäre Pflanzenstoffe schützen vor Bakterien. "Es gilt also, möglichst verschiedene Obst und Gemüsesorten zu verzehren, um die verschiedenen Stoffe aufzunehmen", so Drewe.

In zahlreichen Studien wurde die Verbindung zwischen der Aufnahme von Flavonoiden und der geringeren Häufigkeit von Krebs- und Herz-Kreislauf- Erkrankungen untersucht.

Man kam zu dem Schluss, dass Flavonoide als "Antioxidantien" wirken und reaktive Sauerstoffverbindungen im Körper abfangen können. Diese sind mitverantwortlich für die Entstehung von Krebs.
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Ernährungs-Tipps laut D.I.E.T
Regionale, saisonale Obst- und Gemüsesorten sollten bevorzugt werden. Diese enthalten durch kurze Lager- und Transportzeiten einen großen Teil ihrer Vitamine
- Obstsäfte zum Frühstück, Gemüsesäfte am Abend
- "Bunte" Salate eignen sich dazu, möglichst viele verschiedene Pflanzenstoffe und Vitamine aufzunehmen
- Obst und Gemüse (Apfel, Karotte, Radieschen, usw.) als Pausenverpflegung
- Auch Brotmahlzeiten können mit frischen Paradeisern, Gurken, Paprika usw. optisch geschmückt und inhaltlich aufgewertet werden
- Für Obst- und Gemüsemuffel eignen sich Speisen, in denen es versteckt ist (Müsli, Topfen-, Joghurt-, oder Puddingspeisen, Milchshakes, Säfte, Suppen, Aufläufe, Reispfannen).
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Vorbeugung gegen Krebs
Die gesundheitsfördernde Wirkung der Flavonoide beruht darauf, dass sie oxidativ wirkende Sauerstoffverbindungen (ROS) abfangen können. Die ROS können durch Reaktionen im Zellkern zur Veränderungen (Mutationen) der DNS führen.

Auf diese Weise können die DNS-Stränge nicht mehr korrekt abgelesen werden, die neugebildeten Zellen verändern sich, Tumore oder Arteriosklerose entstehen. Werden nun die ROS durch Flavonoide abgefangen, können die "schädlichen" Reaktionen nicht stattfinden.
Aber auch negative Wirkungen
Neben dieser positiven Wirkung sind aber auch negative Wirkungen von Flavonoiden bekannt. So fördern bestimmte Flavonoide die vermehrte Bildung von Phase-I-Enzymen in der Leber.

Diese sorgen zwar eigentlich für die Entgiftung vieler Substanzen, verwandeln aber auch das beim Räuchern oder Grillen entstehende Benzo(a)pyren in eine krebserregende Verbindung.
->   Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik
 
 
 
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01.01.2010