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Akupunktur-Behandlung für Tiere boomt in den USA  
  Eine steigende Zahl von Tierhaltern in den USA schwört auf Akupunktur bei der Behandlung kranker Katzen und Hunde. Besonders bei Beschwerden wie Allergien, Arthritis und chronischen Schmerzen kommt die traditionelle chinesische Therapiemethode zum Einsatz.  
"Sie haben selbst gute Erfahrungen damit gemacht, deshalb möchten sie dieselbe Behandlung auch für ihre Tiere", meint Mary Rose Paradis, Dozentin am Institut für Veterinärmedizin der Tufts-Universität im US-Staat Massachusetts.
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Akupunktur für Tiere
Dabei kommen dieselben Prinzipien zur Anwendung wie bei menschlichen Patienten: Dünne, weniger als fünf Zentimeter lange Nadeln werden an bestimmten Punkten des Körpers durch die Haut gestochen, um Schmerzen zu lindern, Stress abzubauen
und, nach Ansicht mancher Befürworter dieser Therapiemethode, die Heilungskräfte innerer Organe anzuregen.
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Erstes Akupunktur-Seminar vor drei Jahren
Das Institut bot in diesem Sommer ein Akupunktur-Seminar für Tierärzte an. Erstmals konnten Tiermediziner in den Vereinigten Staaten ein solches Programm vor drei Jahren an der Colorado-State-Universität (CSU) belegen.
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"Ich kann den Zustand von etwa 85 Prozent der Tiere, die ich behandle, sichtbar und deutlich verbessern", behauptet die Human- und Tierärztin Narda Robinson, die das Seminar an der CSU entwickelt hat.
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Für die Lieblinge scheut man keine Kosten...
In den vergangenen Jahren hat sich die Bereitschaft der Tierhalter zu teuren und komplexen Behandlungsmethoden für ihre Lieblinge deutlich erhöht: Für eine halbstündige Akupunktur-Sitzung seines "tierischen Lieblings" zahlt man immerhin etwa 45 Dollar, also rund 700 Schilling.
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Dobermann-Pinscher mit Bandscheibenvorfall
Leslie Grinnells achtjähriger Dobermann-Pinscher etwa litt an einem Bandscheibenvorfall. Da sie selbst mit Akupunktur gute Erfahrungen gemacht hat, dachte sie sich, diese Behandlung könne vielleicht auch ihrer Hündin helfen.

Tatsächlich konnte das Tier nach etwa einmonatiger Behandlung wieder stehen, erzählt sie. "Das Erstaunliche an Akupunktur bei Tieren ist, dass sie ja nicht wissen, dass ihnen das helfen soll", sagt Grinnell. "Es gibt also keinen Placebo-Effekt, aber man kann zusehen, wie es wirkt."
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Noch nicht genügend wissenschaftliche Studien
Die Amerikanische Tierärztliche Vereinigung (AMVA) äußert sich allerdings trotz der zahlreichen Erfolgsberichte noch zurückhaltend. Es gebe noch nicht genügend wissenschaftliche Studien darüber, ob Akupunktur bei Tieren wirke, heißt es.

Die Nachfrage aber wächst: "Vor sieben Jahren rief mich höchstens einmal in der Woche jemand an, um sich über Akupunktur zu informieren", sagt AMVA-Berater Craig Smith. "Jetzt bekomme ich wöchentlich drei Anrufe."

(Adam Gorlick, AP)
->   Internationale Gesellschaft für Veterinär-Akupunktur
 
 
 
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01.01.2010