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Biologie - eine Computersache  
  Die Lebenswissenschaften werden zunehmend zu einer Angelegenheit für Großrechner. So werden die größten Computer derzeit in biologischen Forschungszentren installiert, wo Daten über die Mechanismen des Lebendigen in industriellem Maßstab anfallen.  
Gentechnologie-Workshop in Salzburg
Das meinte Georg Casari, Vizepräsident der deutschen Biotechnologie-Firma Lion Biosciences bei einem Gentechnologie-Workshop in Salzburg.

Georg Casari gehört zu einer Reihe prominenter Genforscher, Ethiker und Philosophen, die auf Einladung der "Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste" sowie der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften moderne Entwicklungen in der Biologie diskutieren.
->   Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
Medikamente per Mikrochips
Mammutprojekte wie die fast vollständige Sequenzierung des menschlichen Genoms wären ohne Computerhilfe unmöglich gewesen, so Georg Casari.

Er prophezeit, dass auch die medizinische Zukunft vor allem den Computern gehört - selbst im spitalsfernen Alltag: Medikamente werden dann vielleicht mit Mikrochips ausgegeben, die sowohl die Wirkung als auch die richtige Dosis der Arznei steuern könnten.
Beschleunigung der Medikamentenforschung
Georg Casaris Biotech-Firma Lion benutzt seine Superrechner primär, um Labortätigkeiten in der Medikamentenforschung zu beschleunigen - die einzige Möglichkeit, um der Datenflut aus unterschiedlichsten Quellen Herr zu werden.

"In unserem Fall war es so, dass wir jüngst innerhalb von 18 Monaten eine prä-klinische Substanz entwickelt haben - in der klassischen Pharmaforschung würde man dafür 3-5Jahre ansetzen".
"Atemberaubende Geschwindigkeit"
Das Ziel wäre, ein Medikament zur Gänze am Computer zu designen und zu testen. So wie die Autoindustrie schon jetzt ihre Wagen fast zur Gänze am Rechner simuliert, bevor die Automobile in Produktion gehen.

Zur virtuellen Arznei-Entwicklung fehle derzeit aber noch viel grundsätzliches Wissen über den menschlichen Körper, vor allem auch, wie wir uns voneinander unterscheiden, meint Casari. "Aber die Geschwindigkeit, mit der wir Informationen bekommen, ist einfach atemberaubend."

Franz Zeller, Ö1-Wissenschaft
->   Lion Bioscience
 
 
 
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01.01.2010