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Neue Aufgabe für Aspirin: Diabetesbekämpfung  
  Schon längst wird Aspirin nicht mehr nur gegen Schmerzen empfohlen. Ärzte verordnen das über 100 Jahre alte Mittel zur Vorbeugung von Herz- und Kreislaufkrankheiten, gegen rheumatische Arthritis und sogar gegen Dickdarmkrebs. Nun könnte das alte Hausmittel bald ein neues Einsatzfeld bekommen: Diabetes II, die altersbedingte "Zuckerkrankheit".  
An Mäusen erprobt
Forscher der Harvard-Universität und der Uni von Kalifornien in San Diego und La Jolla behandelten fettleibige Nager, die überhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte hatten, erfolgreich mit hoch dosiertem Aspirin.

Das berichtete das Team um Minsheng Yuan und Steven Shoelson von der Harvard-Universität in dem Wissenschaftsmagazin "Science" (Bd. 293, S.1763) vom Freitag.
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Diabetes - Type 1 und 2
Es wird zwischen dem meist bei Jugendlichen auftretenden Typ-1-Diabetes mit Insulinmangel und dem sich meist im Erwachsenenalter ausprägenden Typ-2-Diabetes mit verminderter Insulinwirkung unterschieden. Beim Typ-1 werden die Insulin produzierenden B-Zellen der Bauchspeicheldrüse durch Autoimmunreaktionen geschädigt. Die Veranlagung für diese Fehlmeldung des Immunsystems wird wahrscheinlich vererbt. Es bedarf aber zusätzlicher Faktoren, um diese Form der Zuckerkrankheit auszulösen. Beim Typ-2 wird entweder die Veranlagung vererbt, dass die Insulin produzierenden Zellen nicht unbegrenzt jeder ernährungsbedingten Belastung standhalten, oder es liegen andere Stoffwechselstörungen vor.
->   Mehr über Zuckerkrankheit
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Hohe Dosierung notwendig
Demnach sanken nicht nur die Blutfettwerte wie erhofft, sondern es verbesserten sich ihre Reaktion auf Insulin. Für eine effektive Behandlung müsste Aspirin jedoch in sehr großen Mengen genommen werden.
Die Wirkung von Aspirin
Der wirksame Bestandteil von Aspirin, die Acetylsalicylsäure wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend, blutverdünnend und in hoher Dosierung (1-8 g/Tag) entzündungshemmend.

Acetylsalicylsäure hemmt im Körpergewebe die Produktion von Prostaglandinen, und lindert so die Schmerz- und Entzündungsreaktionen. Die fiebersenkende Wirkung kommt durch eine Beeinflussung des Temperaturregelzentrums im Gehirn zu Stande. Bereits in niedriger Dosierung hemmt Acetylsalicylsäure die Zusammenlagerung von Blutplättchen und hemmt auf diese Weise die Blutgerinnung.

Aspirin kann insbesondere bei hoher Dosierung unter anderem zu Magenschmerzen, Blutungen im Verdauungstrakt und Hautreaktionen führen.

(APA/dpa/red)
->   aspirin.de
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01.01.2010