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Uni-Reform: Diskussionspapier liegt komplett vor  
  Einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Vollrechtsfähigkeit der Universitäten hat das Bildungsministerium nun gesetzt. Ab sofort ist der bereits angekündigte 85-seitige "Gestaltungsvorschlag für die Regelung der Uni-Autonomie" im Internet verfügbar.  
Stellungnahmen bis Ende November
Bis Ende November können Stellungnahmen dazu abgegeben werden, anschließend soll bis Ende Jänner bzw. Anfang Februar 2002 ein Gesetzesentwurf ausgearbeitet werden.

Begrüßt wurde das Papier von ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek, Ablehnung kommt von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH).
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"Auf zur Weltklasse"
Alle Vorschläge liegen auf der jüngst eingerichteten "Auf zur Weltklasse"-Website von Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP), die "in fünf Jahren Europaspitze in Bildung und Wissenschaft" verspricht.
->   "Gestaltungsvorschlag für die Regelung der Uni-Autonomie" (als pdf-Datei)
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Präzisierung der bekannten Eckpunkte
In dem Diskussionspapier werden die beim Sommer-Ministerrat im August präsentierten politischen Eckpunkte für ein Gesetz zur Universitätsautonomie präzisiert. Unter anderem sind die Funktionsperioden der wichtigsten Organe festgelegt: So sollen die Mitglieder des künftigen Universitätsrats auf fünf Jahre bestellt werden.

Der Rektor wird vier Jahre amtieren und aus einem vom Senat erstellten Dreiervorschlag vom Universitätsrat gewählt. Seine Vizerektoren schlägt der Rektor selbst vor, gewählt werden sie vom Senat.
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Die Details: Von Rechtsform bis Studiengebühren
Das "Universitätsgesetz" soll am 1. Oktober 2002 in Kraft treten und ein Jahr später an den wissenschaftlichen Unis umgesetzt sein. Science.orf.at bietet einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen gemäß den veröffentlichten Autonomie-Gestaltungsvorschlägen.
->   Uni-Reform: Die Details in Stichworten
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Brinek: Richtung stimmt, Details veränderbar
"Die Richtung stimmt, an den Details wird weiter gearbeitet", meinte Brinek bei einer Pressekonferenz. Die Eckpfeiler Universitätsrat - Rektoren - Senat stünden für einen schlanken
Regelungsansatz, der für die Untergliederung der jeweiligen Uni ausreichend Gestaltungsraum schaffe.

Die konkrete Ausformung der Gremien soll sich laut Brinek an der Größe der Universität orientieren. So kann sie sich etwa eine Erhöhung der Zahl der Universitätsräte an größeren Unis vorstellen. Mehr als zehn Personen sollten allerdings nicht vertreten sein, um die Unabhängigkeit zu sichern.
Mehr Einfluss für Mittelbau?
Im Senat will Brinek den Mittelbau stärker vertreten wissen. Die im Senat zu beschließenden Curricula wiederum müssten von kundigen Fachvertretern vorbereitet werden. Dabei müssten alle Fakultäten ihre Ansichten bezüglich der Senatsarbeit einfließen lassen können.

Diskutieren will Brinek auch über den Modus der Rektorenbestellung: So sollen die Uni bzw. eine repräsentative Zahl von Vertretern an der Wahl des Rektors stärker beteiligt sein. Konkret solle eine Abberufung durch den Universitätsrat nicht gegen den Willen der Universität erfolgen dürfen.
ÖH: "Bildungspolitischer Rückschritt"
Abgelehnt wird das Diskussionspapier von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH): Die ÖH-Vorsitzenden Anita Weinberger (Grüne und Alternative StudentInnen) und Andrea Mautz (Verband Sozialistischer StudentInnen) orten einen "bildungspolitischen Rückschritt um Jahrzehnte".
Studierende von Entscheidungen ausgeschlossen
Die Studierenden als mit Abstand größte Gruppe an den Universitäten würden von allen Entscheidungen ausgeschlossen, kritisierte Weinberger in einer Aussendung. Nur im
Senat würden ihnen "gnädigerweise einige Plätze zugebilligt", wobei aber laut dem Papier darauf zu achten sei, dass die Gruppe der Universitätsprofessoren die Mehrheit habe.

Das Budget- und Personalmanagement obliege dem Rektor überhaupt alleine. "Im Klartext" heiße das, dass der Rektor Professoren im Alleingang einsetze, während Kollegialorgane nur noch nach Gutdünken des Rektors eingerichtet würden und auch nur beratende Funktion hätten.

(APA/red)
->   Mehr zur Uni-Reform
->   Auf zur Weltklasse-Uni
->   Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst
->   Österreichische HochschülerInnenschaft
 
 
 
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01.01.2010