News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Technologie 
 
Tribologie-Weltkongress in Wien  
  Beim Weltkongress der Tribologie in Wien geht es um "handfeste" Technik. Der Name des Wissenschaftszweiges existiert erst seit wenigen Jahrzehnten: Tribologie, die Lehre von Reibung, Schmierung und Verschleiß.  
Das Thema ist alles andere als nebensächlich, erklärt Friedrich Franek, Professor für Mikro- und Feinwerktechnik an der TU Wien zum Auftakt des zweiten Weltkongresses der Tribologie.
...
Zweiter Tribologie-Weltkongress in Wien
Der Zweite Tribologie-Weltkongress findet von 3. bis 7. September auf dem Wiener Messegelände statt.
->   Zweiter Tribologie-Weltkongress
...
Denn Fahrzeugtechnik, Kraftmaschinen, Hebe- und Fördergeräte, Haushaltsgeräte bis hin zu Mikro- und Medizintechnik bedienen sich tribologischer Erkenntnisse.
Vom künstlichen Hüftgelenk bis zur Computerfestplatte
Künstliche Gelenke gehören ebenso zum Forschungsgebiet der Tribologen wie Computerfestplatten oder Autobremsen.

Letztere sollen im Gegensatz zu den meisten übrigen Einsatzgebieten der Tribologie möglichst viel Reibung erzeugen.

Die Gleichung "weniger Reibung ist gleich weniger Verschleiß" kann hier nicht angelegt werden.
TU Wien spezialisiert auf Computerfestplatten
Besonderes Know-How in punkto Tribologie gibt es etwa an der TU Wien zum Thema "Lager für Computerfestplatten", sagt Franek.
Schmieren allein genügt nicht
Gegenstand der Tribologie sind längst nicht mehr nur Schmiermittel, auch wenn hier die Suche nach ökologisch einwandfreien Stoffen neue Forschungsgebiete eröffnet hat.

Die Forschung beschäftigt sich auch mit selbstschmierenden Werkstoffkombinationen, mit Konstruktionen, bei denen bewegte Festkörper nur kurz oder gar keinen Kontakt mehr zueinander haben (Magnetlager) und mit wartungsarmen Lagern und Führungen.
Volkswirtschaftlicher Effekt enorm
Dass es bei Tribologie nicht nur um die Tüftelei einiger Wissenschafter geht, belegen wenige Zahlen:

Zwei bis sieben Prozent des Bruttonationalprodukts in Industrieländern geht durch "Reibung und Verschleiß" verloren.
Bis zu 15 Mrd. Schilling könnten eingespart werden
Allein in Österreich sind es rund 100 Milliarden Schilling gesamtwirtschaftlicher Verlust pro Jahr, sagt Franek.

Bis zu 15 Prozent dieser "Reibungsverluste" könnten bei Anwendung entsprechender Techniken vermieden werden.
Zu wenig Tribologen in Österreich
In Österreich gibt es allerdings laut Franek nur ganz wenige hochqualifizierte Tribologen. Er bemüht sich um die Errichtung eines Kompetenzzentrums in Wiener Neustadt.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Technologie 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010