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Verwirrung um Studiengebühren  
  Zögerlich und teils auch verwirrt zeigen sich zumindest die Studierenden der Grazer Universitäten, wenn es um die Überweisung der neuen Studiengebühren geht. Ähnliches hört man auch aus Wien und anderen Bundesländern.  
Heuer sind bisher erst etwa 4.500 Einzahlungen an Studiengebühren und ÖH-Beitrag eingegangen, so der Leiter der Studien- und Prüfungsabteilung, Johann Blaickner, am Dienstag auf Anfrage der APA. Noch dazu ist rund jede zehnte Überweisung fehlerhaft.
Schleppende Einzahlungen
Nur "knapp ein Zehntel" der im bisherigen Jahresdurchschnitt zu diesem Zeitpunkt eingelangten Einzahlungen verzeichnet die Studienabteilung unter der Leitung von Anna Maria Moisi an der Grazer Technischen Universität.

Sowohl Blaickner als auch Moisi wollen allerdings den zaghaften Einlauf der Beträge zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht mit einem Rückgang an Studierenden in Verbindung bringen: "Es war zu erwarten, dass man einen Betrag in dieser Höhe nicht zum erstbesten Termin einzahlt", so Blaickner.

Er vermutet, dass viele Studierende einfach noch zuwarten. Bei den schon eingelangten Beträgen sei besonders auffällig, dass die Studierenden oft nicht selber zahlen, sondern die Überweisungen von den Konten der Eltern getätigt werden.
Viele fehlerhaften Überweisungen
Auffallend - und für den Arbeitsablauf in der Studien- und Prüfungsabteilung besonders hinderlich - seien auch die zahlreichen fehlerhaft getätigten Überweisungen. Für rund 500 Einzahlungen mussten bisher schon weitere Recherchen angestellt werden, so Blaickner.

"In vielen Fällen wird der Schilling- statt der Eurobetrag
überwiesen", so Blaickner. Dieser Fehler passiere vor allem jenen Studierenden, die per online-Banking den Betrag einzahlen: "Die Studierenden vergessen immer wieder das Datenfeld auf die Währungsangabe 'Euro" umzustellen".

Zudem, so Blaickner, gäbe es ein großes Bankinstitut in Klagenfurt, das nach wie vor keine Euroüberweisungen tätigen möchte und den in Schilling umgerechneten Eurobetrag überweist.
Keine neutralen Zahlungsscheine verwenden
Studierenden, denen der im Juni dieses Jahres zugesandte Erlagschein abhanden gekommen ist, rät Blaickner dringlich davon ab, neutrale Zahlscheine selbst auszufüllen und den Betrag dann zu überweisen.

"Unsere Erlagscheine sind vorcodiert und enthalten in der Lesezone, das ist die letzte Zeile auf dem roten Teil des Erlagscheines, jene Informationen, die für eine richtige Zuordnung der Zahlung erforderlich sind", erklärt der Studienabteilungssprecher.

"Wer bei uns anruft, bekommt das Formular gerne noch einmal zugeschickt", so Blaickner, der auch daran erinnerte, dass zur Durchführung der Meldung (Inskription) nicht das Datum der Überweisung, sondern das Datum des Einlangens des Betrages
auf dem Konto der Postsparkasse Ausschlag gebend ist.
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Rat über Hotline
"Stark beansprucht" werde dieser Tage auch die eigens
eingerichtete Studiengebühren-Hotline der Universität, so der Experte. Die Mehrzahl der Anrufer wolle wissen, ob und wie lange man im kommenden Semester noch Prüfungen ablegen kann, ohne die Studiengebühr für das neue Semester zahlen zu müssen, so Blaickner im Gespräch mit der APA. Viele Studierende würden noch quasi in letzter Sekunde versuchen, ihr Studium zum Abschluss zu bringen.
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Zuwachs bei GEWI
Den größten Zuwachs an Anmeldungen zu kommissionellen Prüfungen für das Magisterium bemerkt der Studienabteilungsleiter an der geisteswissenschaftlichen Fakultät.

Das Bestreben, das Studium abzuschließen und damit den Studiengebühren zu entgehen, werde auch im Studiendekanat der geisteswissenschaftlichen Fakultät, das die Anmeldungen für die Rigorosen verwaltet, spürbar.

"Deutlich mehr Anmeldungen seit dem Ende des Wintersemesters", werden dort von der zuständigen Bearbeiterin auf APA-Anfrage verzeichnet.
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Studiengebühren-Hotline
Die "Studiengebühren-Hotline" in Graz gibt von Montag
bis Freitag zwischen 8.00 Uhr und 13.00 Uhr unter der Nummer 0316/ 11 66 Auskunft.)
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Kommissionelle Prüfungen innerhalb der Frist
Weil die Inskriptionsfrist bis zum 30. November läuft, können kommissionelle Prüfungen, die nicht semestergebunden sind - also die Teilprüfung zur Diplomprüfung und Rigorosen - innerhalb dieser Frist abgelegt werden, ohne dass Studiengebühren anfallen.
In Wien wie in Graz
Ähnlich zögerlich wie in Graz ist das Verhalten der Studierenden auch an Wiener Hochschulen. An der Universität für Bodenkultur Wien hatten im Vorjahr bis 31. August 3.175 Studierende inskribiert, heuer sind es erst 644.

An der Technischen Universität Wien hatten im Vorjahr bis Ende August bereits rund 9.100 Studierende die Fortsetzung ihres Studiums gemeldet, heuer waren es bisher 2.080. Auch an der Uni Innsbruck ist bisher ein Rückgang um rund zwei Drittel zu verzeichnen. Bisher 6.800 "Inskriptionsvorgänge" (also auch Doppelstudien) stehen 17.600 im Vorjahr gegenüber.
Noch keine Zahlen von Uni Wien
An der Universität Wien, der größten Hochschule des Landes, gab es am Dienstag noch keine Zahlen, ebenso wie an der Uni Salzburg. An der Wirtschaftsuniversität Wien konnte man keinen Vergleich zum Vorjahr ziehen, da heuer erstmals die allgemeine Zulassungsfrist bereits Anfang Juli begonnen hat.

An den meisten Universitäten läuft die Inskriptionsfrist bis Ende Oktober. Anschließend gibt es noch eine einheitliche "Nachfrist" bis 30. November, allerdings mit einem um zehn Prozent erhöhten Studienbeitrag.

(APA/red)
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01.01.2010