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800 Experten diskutieren in Wien über Bodenschutz  
  In Wien findet derzeit ein internationaler bodenkundlicher Kongress statt. Bis heute haben sich 800 Teilnehmer aus 18 Staaten angemeldet, für die Vorträge Ende der Woche rechnen die Veranstalter von der österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft mit 1.000 Experten und Interessierten.  
"Bodenschutz in einem vereinten Europa" lautet das Motto des Kongresses. Ein Schwerpunkt sind Workshops mit den Ländern Mittel- und Osteuropas, sagt Martin Gerzabek, Präsident der österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft.
->   Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft
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Internationale bodenkundliche Kongresse finden alle zwei Jahre statt. In Österreich wurde so ein Kongress das letzte Mal vor 40 Jahren abgehalten, damals mit 370 Teilnehmern.
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Bodenschutz - ein überregionales Thema
Maßnahmen zum Bodenschutz seien zwar regionale oder nationale Angelegenheiten, die Rahmenbedingungen dafür würden aber zunehmend international (z.B. auf EU-Ebene) getroffen, erklärt Gerzabek.

Im Anschluss an den Kongress soll eine Plattform entstehen, an der Wissenschafter aus Österreich, Deutschland und Osteuropa gemeinsam am überregionalen Bodenschutz arbeiten.

Gerzabek ist auch Leiter der Abteilung Umweltforschung im österreichischen Forschungszentrum Seibersdorf.
->   Abteilung Umweltforschung Seibersdorf
Boden-Netzwerk für Österreich
Für Österreich empfiehlt der Bodenkundler ein "Boden-Netzwerk", da die Informationen über heimische Böden bei unterschiedlichen Institutionen verstreut seien.

Die Daten sollten vernetzt werden und nicht nur Wissenschaftlern oder Beamten zugänglich sein, so Gerzabek.
Relevante Daten für Landwirte
Denkbar wäre, jedem Landwirt jene Daten zur Verfügung zu stellen, die sich auf seine Flächen beziehen - z.B. pH-Werte, Nährstoffgehalte, Humusgehalte oder Schwermetall-Belastung.

Dadurch könnte der einzelne Bauer mit Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln sparsam umgehen und sie gezielt auf die Felder bzw. Teile der Felder aufbringen - im Sinne des Bodenschutzes.
Bodeninformationssystem "BORIS"
Ähnlich diesem vorgeschlagenen Netzwerk ist das österreichweite Bodeninformationssystem BORIS (BOden-Rechnergestütztes InformationsSystem). Es wird vom Umweltbundesamt betreut.

Bodendaten von mehr als 10.000 Standorten sind frei verfügbar, Bodenkundler haben sogar Zugang zu Daten von 1,3 Millionen Standorten.
->   BORIS
Öffentliche Vortragsreihe
Am Mittwoch den 5. September wird eine Reihe Vorträge öffentlich abgehalten. Und zwar von 9 Uhr bis 18.30 Uhr im AudiMax der Technischen Universität Wien (Getreidemarkt).

Dabei geht es um Bodenschutz in Österreich bzw. um Risken für den Menschen durch Schwermetall-verseuchte Böden.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Das Programm des Kongresses
->   Mehr Information zum Kongress in science.orf.at
 
 
 
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01.01.2010