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Heidentor von Carnuntum erstrahlt in neuem Glanz  
  Das antike Wahrzeichen der Ostregion, das so genannte Heidentor in Petronell-Carnuntum, ist nach dreijährigen Restaurierungsarbeiten wieder öffentlich zugänglich.  
Das Bauwerk wurde heute, Dienstag, der Presse präsentiert. Am Samstag und Sonntag "steigt" im Archäologischen Park ein großes "Heidentorfest" mit offiziellem Festakt und reichhaltigem Rahmenprogramm.
'Signaturhafter Charakter'
Wie Landesarchäologe Werner Jobst, wissenschaftlicher Leiter von Carnuntum, erläuterte, wurde bei der Restaurierung auf das überkommene Erscheinungsbild und den "signaturhaften Charakter" des Heidentors Bedacht genommen.

Konservatorische Maßnahmen wurden durch Informationstafeln, ein Modell der aktuellen Rekonstruktion des ursprünglichen Quadrifrons sowie einen transparenten Bildträger zur optischen Überlagerung des erhaltenen Mauerwerks ergänzt.
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Bild: APA
Carnuntum
zwischen Petronell und Deutsch Altenburg an der Donau gelegene, bedeutendste römische Ruinenstadt Niederösterreichs; zunächst illyrisch, seit der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zur römischen Eroberung keltisch; römisches Militärlager, Hauptfestung am pannonischen Donaulimes. Die daneben entstandene Zivilstadt hatte 40 000 Einwohner, wurde 106 Hauptstadt Oberpannoniens. 307 fand hier eine von Diocletian einberufene Kaiserkonferenz statt. Ende des 4. Jahrhunderts von den Quaden zerstört. 2 Amphitheater, Legatenpalast, sog. Heidentor (Triumphbogen); Ausgrabungen seit 1885 legten den größten Teil des Militärlagers frei.
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An römischen Bauten orientiert
Laut Jobst orientiert sich das angenommene originale Aussehen des Triumphalmonuments an entsprechenden Bauten in Rom, zum Beispiel dem Janus Quadrifrons oder dem Triumphbogen von Malborghetto an der Via Flaminia.

Sowohl Wilhelm Georg Rizzi, Präsident des Bundesdenkmalamtes, als auch Werner Welzig, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, verwiesen auf die grundlegende Bedeutung wissenschaftlicher Arbeit gerade auch für die touristisch-monetäre Perspektive.
Hoher Wiedererkennungswert
Markus Wachter, seit zwei Tagen neu bestellter Geschäftsführer der Archäologischen Park Carnuntum-Betriebsges.m.b.H., sieht im Heidentor eine "regionale Marke mit hohem Wiedererkennungswert".

Er will das Hauptaugenmerk seiner Arbeit auf die "behutsame Weiterentwicklung von historischen Stätten zu innovativen und vermarktbaren Erlebniseinrichtungen" legen.
Größte archäologische Landschaft Österreichs
Die Ergebnisse der mit Einsatz von High-Tech-Methoden in Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik durchgeführten archäologischen Prospektionen wurden von Herwig Friesinger (Österreichische Akademie der Wissenschaften) dargelegt.

Demnach stellt Carnuntum mit 600 Hektar die größte
archäologische Landschaft Österreichs dar. Unter anderem gelang es nicht nur, die Position des bisher vergeblich gesuchten Forums der Zivilstadt Carnuntum zu orten, sondern auch Fundamente einer vermutlich frühchristlichen Basilika zu sichten.
Unter erwarteten Gesamtkosten
Die zunächst auf 14,5 Millionen Schilling (1,054 Mill. Euro) veranschlagten Gesamtkosten der Arbeiten am Heidentor belaufen sich laut Gottfried Stangler (Amt der NÖ Landesregierung) nach Abschluss der Restaurierung auf zehn Millionen Schilling.

70 Prozent der Summe trägt das Land Niederösterreich, den Rest übernimmt der Bund.

(APA/red)
->   Archäologischer Park Carnuntum
->   Carnuntum: Flug über Heidentor und römische Amphitheater-Movie
 
 
 
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01.01.2010