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Schwämme fangen Nahrung für Korallenriffe ein  
  Schwämme versorgen nach neuesten Erkenntnissen von Meeresbiologen benachbarte Korallen mit Nahrung. Biologen aus Bremen und Jordanien haben diese Lebensgemeinschaft in engen Höhlen und Spalten von Korallenriffen im Roten Meer untersucht.  
Ihre Ergebnisse stellen die Forscher des Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) der Universität Bremen und Kollegen in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" vor.
->   Nature (kostenpflichtig)
Unterwasser-Endoskopie
Mit Hilfe eines Unterwasser-Endoskop und einer dafür speziell entwickelten Minikamera fanden sie heraus, dass die Korallen dicht mit Schwämmen bewachsen sind. Diese filtern kleinste Nahrungsteilchen aus dem durchströmenden Wasser.

Bisher sei unklar gewesen, wie diese aussterbenden Ökosysteme in den nährstoffarmen Gewässern überhaupt überleben können.
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Korallen
Korallen galten lange Zeit als Pflanzen. Erstmals wurde im 18. Jahrhundert vermutet, dass es sich in Wahrheit um Tier handelt. Genauer gesagt zählen Korallen zu den so genannten Hohltieren (der Körper besteht aus einem Verdauungshohlraum). Sie leben meist in Kolonien, ihre Stützsubstanz besteht aus Kalk, auf dem die einzelnen Individuen einer solchen Korallenkolonie sitzen und Plankton auffangen. Man findet diese Meerestiere noch in fast 6.000 Meter Tiefe bei Wassertemperaturen von bis zu 1 Grad Celsius. Die so genannten Riffkorallen sind allerdings empfindlicher: man findet sie nur bis etwa 40 Meter Tiefe, zudem benötigen sie eine höhere Wassertemperatur.
->   Mehr über Korallen
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Ähnlich dem menschlichen Verdauungssystem
Im Golf von Akaba am Roten Meer fand die Arbeitsgruppe um Claudio Richter und Mark Wunsch vom ZMT eine Erklärung. "Die Schwämme in den Höhlen führen dem Korallenriff Nahrung zu, indem sie ähnlich wie die Darmzotten im menschlichen Verdauungssystem funktionieren", erläuterte Richter.
Quelle lebenswichtiger Mineralien
Die so eingefangenen Phosphor- und Stickstoffverbindungen bilden nach Berechnungen des deutsch- jordanischen Teams aus Ökologen, Chemikern und Mikrobiologen "eine Quelle lebenswichtiger Mineralien für die in notorischer Nährstoffknappheit lebenden Korallen".
->   Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)
 
 
 
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01.01.2010