News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Medizin und Gesundheit .  Gesellschaft 
 
Britische Forscher: Vier Jahre falsche BSE-Tests  
  Britische Forscher, die Schafhirne auf BSE testen sollten, haben versehentlich vier Jahre lang Kuhhirne untersucht. Das bestätigte am Freitag das britische Umweltministerium in London.  
Der Direktor des verantwortlichen Instituts für Tiergesundheit in Edinburgh, Chris Bostock, sagte dem "Daily Telegraph", er sei "am Boden zerstört". Peter Smith, Vorsitzender des Regierungskomitees zur Untersuchung von BSE und der Creutzfeldt- Jakob-Krankheit, sprach von einem "ziemlich katastrophalen Fehler".
Regierungs-Auftrag 1997
Das Institut in Edinburgh hatte 1997 von der Regierung den Auftrag bekommen, herauszufinden, ob BSE auch auf Schafe übertragen werden kann. In umfangreichen Experimenten testeten die Forscher seitdem 2.860 Hirne, die, wie sie glaubten, von Schafen stammten, die an Scrapie gestorben waren.

Scrapie ist eine Schafseuche, die Gemeinsamkeiten mit BSE aufweist, aber nicht auf den Menschen übergreifen kann. Das Hirn wurde unter anderem Mäusen injiziert, um zu sehen, ob diese eine BSE-ähnliche Krankheit bekamen.
Vertauschte Etiketten
Bei ihren Versuchen kamen die Forscher zu dem vorläufigen Schluss, dass Schafe in der Tat BSE bekommen können. Doch dann stellte jemand fest, dass sie die ganze Zeit kein Material von Schafen, sondern von Kühen verwendet hatten.

Nun sind alle Experimente wertlos und müssen wiederholt werden. Das allerdings wird nach Berichten der britischen Medien wieder mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Wie der Fehler passieren konnte, ist nach Angaben des Ministeriums und des Instituts noch unklar. Möglicherweise seien Etiketten auf dem Hirnmaterial vertauscht worden.
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Medizin und Gesundheit .  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010