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Tierschützer: Haijagd dringend einschränken  
  Die Jagd auf Haie muss nach Ansicht von Tierschützern dringend über das Washingtoner Artenschutzabkommen eingeschränkt werden. Weiße Haie, Walhaie und Riesenhaie sind akut bedroht.  
Dies der Meeresbiologe Stefan Bräger vom Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) in einem dpa-Gespräch. "In Asien werden sie nur deshalb getötet, um ihnen die Flossen abzuschneiden". Haifischflossensuppe gelte dort als kulinarische Spezialität.
Hai-Arten schützen
Bräger nimmt an diesem Wochenende an der Jahrestagung des "Dachverbands europäischer Haigesellschaften" teil, die am Samstag in Kiel begann. Die Experten dringen darauf, mehrere Hai-Arten auf die Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens zu setzen.

Damit wäre der Handel mit ihnen weltweit verboten oder zumindest eingeschränkt. "Für unsere Position machen sich unter anderem die Regierungen von Südafrika, Australien und der USA stark", sagte Bräger. In deren Gewässern seien die Tiere ohnehin schon unter Schutz gestellt.
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Haie
Ordnung der Knorpelfische mit etwa 300 Arten. Haie haben einen torpedoförmigen, oft abgeplatteten Körper mit asymmetrischer Schwanzflosse: Der obere Lappen, in den die Wirbelsäule mündet, ist länger als der untere. Das Maul ist unterständig. Vor den Bauchflossen sitzen 5-7 Kiemenspalten. Das Gebiss besteht aus mehreren Reihen meist scharfer Zähne, wobei die hinteren unterschiedlich weit entwickelt sind und als Ersatzzähne dienen, die bei Bedarf nach vorne rücken, sobald ein aktiver Zahn aus der vorderen Reihe bricht oder abgenutzt ist. Haie können in ihrem Leben über 20 000 Zähne verbrauchen.

Haie haben keine Schwimmblase und müssen daher dauernd schwimmen, um nicht abzusinken. Die Männchen haben zur inneren Befruchtung ein besonderes Begattungsorgan aus umgebildeten Bauchflossen. Die Jungen schlüpfen zumeist noch im Eileiter und werden lebend geboren. Die Größe der Haie reicht von 15 cm beim Zwerghai, bis 18 m beim Walha. Die größten Haie sind harmlose Planktonfresser. Die Übrigen ernähren sich vor allem von Fischen und Tintenfischen.
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Jährlich 100 Millionen Haie getötet
Jährlich würden rund 100 Millionen Haie getötet, etwa 274.000 Tiere am Tag, sagte Bräger. Der Handel blühe: Beispielsweise kostet in Taiwan ein erlegter Walhai nach IFAW-Angaben rund 3000 US-Dollar (3330 Euro). In den Medien würden die Fische häufig als menschenfressende Unwesen dargestellt.

"Der Mensch ist aber kein Beutetier des Hais", betonte Bräger. Das Tier greife nur an, wenn es beispielsweise einen Surfer für eine verletzte Robbe halte. Diese Attacken seien jedoch äußerst selten. Durch Quallen kämen mehr Menschen ums Leben als durch Haie.
->   Internationaler Tierschutz-Fonds
 
 
 
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01.01.2010