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ORF ON Science :  News :  Leben .  Umwelt und Klima 
 
Bedrohung von Afrikas Vogelwelt  
  Afrikas einzigartige Vogelwelt ist durch intensive Landwirtschaft, exzessive Holznutzung, kriegerische Konflikte sowie übermäßige Jagd in Gefahr. 218 der dort vertretenen 2.313 verschiedenen Arten gelten bereits in ihrem Bestand gefährdet.  
Das geht aus einer am Montag von Südafrikas Umweltminister Valli Moosa bei Johannesburg vorgestellten Studie hervor.

In dem 1.160 Seiten starken Werk haben Ornithologen, Freiwillige und Regierungsmitarbeiter acht Jahre lang 1.228 wichtige Vogel-Lebensräume in 20 afrikanischen Ländern aufgelistet.
Rodung und Landwirtschaft
"Die wichtigsten Bedrohungen sind das landwirtschaftliche Vordringen und das Roden für Lebensräume, die 51 Prozent der Gebiete gefährden", erklärte Muhtari Aminu-Kano von der Organisation BirdLife Africa Partnership.

Die Übernutzung etwa durch Jagd und Rodung für
Feuerholz bedrohe 47 Prozent der Gebiete, kommerzieller Holzeinschlag 20 Prozent.
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Wildtiere weltweit bedroht
Die Bedrohung der Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen hat einen Höhepunkt erreicht. Nahezu die Hälfte aller natürlichen Lebensräume wird für eine intensivierte Landwirtschaft genutzt. Neu entwickelte Strategien zweier Forscherteams sollen Auswege aus der ökologischen Sackgasse zeigen. Eine Neubewertung landwirtschaftlicher Strategien, die sowohl die Ernährung der Weltbevölkerung wie auch die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt garantieren soll, fordern die Autoren des "Commen Ground, Commen Future"-Forschungsberichts, durchgeführt in Kooperation von der World Conservation Union (IUCN) und Future Harvest. Gefordert wird unter anderem eine stärkere Integration "wilder Natur" in landwirtschaftlich genutzte Gebiete.
->   Mehr dazu in science.orf.at
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BirdLife International
Die Organisation ist Teil von BirdLife International, einer weltweiten Allianz von Vogelschutz-Organisationen in mehr als 100 Ländern.

Sie hat mit der Studie nach eigenen Angaben erstmals den
Versuch unternommen, alle international als bedeutend angesehenen, gefährdeten Ansammlungen der verschiedenen Vogelarten zu katalogisieren.
Management verbessern
"20 Staaten in der Guinea-Region und im Kongo-Becken - Kamerun, Ghana und Nigeria eingeschlossen - besitzen den größten Anteil an Afrikas Flachland-Regenwald, und es ist klar, dass das Management oder der Schutz an vielen Stätten dringend verbessert werden muss, wenn die dort vorkommenden bedrohten Arten vor dem Aussterben bewahrt werden sollen", sagte Aminu-Kano.
Versteppung und Umweltverschmutzung
Die Vogelwelt werde auch durch das Trockenlegen von Feuchtgebieten, Versteppung, Umweltverschmutzung und die um sich greifende Verstädterung ihres Lebensraums beraubt.

89 Prozent der als kritisch angesehenen Lebensräume würden keinen internationalen Schutz - etwa als Weltnaturerbe - genießen. Das größte Gebiet, das ohne jeglichen gesetzlichen Schutz auskommen muss, sei das 3,3 Millionen Hektar große Tibesti-Massiv im Tschad.
->   BirdLife International
->   World Conservation Union
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Zweifel am Nutzen nachhaltiger Landwirtschaft
Während die EU verstärkt auf Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Anbauflächen und Erhöhung der Biodiversität setzt, zweifeln Wissenschaftler und Ökologen mittlerweile an deren Effektivität. Eine niederländische Studie zu nachhaltig bewirtschafteten Agrarflächen hat kürzlich festgestellt, dass bei entsprechenden Langzeitprogrammen nicht nur die erwarteten Erfolge ausbleiben, sondern oft gegenteilige Effekte erzielt werden.
->   Mehr dazu in science.orf.at
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01.01.2010