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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Traditionelle "Eiswette" in Alaska hilft Meteorologen  
  Eine aus Langeweile vor 80 Jahren in Alaska begonnene Wette liefert Forschern heute einzigartige Daten über die Erderwärmung: Anhand der Wettaufzeichnungen stellten Meteorologen fest, dass die Eisschmelze dort mittlerweile fast sechs Tage früher einsetzt.  
Raphael Sagarin und Fiorenza Micheli von der Stanford Universität in Kalifornien haben die jahrzehntealten Wettaufzeichnung ausgewertet und berichten darüber im US-Wissenschaftsjournal "Science", das am Freitag erscheint.
->   Science (kostenpflichtig)
Die "Nenana Ice Classics"
Bei den in der Bevölkerung äußerst populären jährlichen "Nenana Ice Classics" versuchen die Teilnehmer, den exakten Zeitpunkt im Jahr vorherzusagen, an dem ein hölzernes Dreibein durch die Eisdecke des Tanana-Flusses bricht.

Nach diesem "nicht traditionellen" Klima-Bericht schmilzt das Tanana-Eis auf Höhe des 500-Seelen-Orts Nenana am 64. Breitengrad heute 5,5 Tage früher als vor 84 Jahren.
Der Hintergrund der Wette
Die Eiswette hatten Eisenbahningenieure 1917 ins Leben gerufen, die ihre Arbeit an einer Brücke über den Tanana unterbrechen mussten, bis das Eis geschmolzen war. Inzwischen tippen mehr als 100.000 Menschen mit, der Jackpot übersteigt 300.000 Dollar (337.572 Euro/4,65 Mill. S).
Wertvolle Daten für Klimatologen
Die traditionelle Wette liefert Klimatologen nun wertvolle Daten. "Da Wissenschafter vor 80 oder 90 Jahren noch nicht an einen Klimawandel gedacht haben, sind diese Aufzeichnungen sehr wichtig", kommentiert Sagarin.
->   Stanford University
Reaktion der Natur auf Klimawandel
Wie die Natur auf die Veränderung des Klimas reagiert, berichten Josep Panuelas und Iolanda Filella vom Zentrum für Ökologische Forschung an der Universität Barcelona in derselben Ausgabe von "Science" an vielen Beispielen.

Auch dass sich das junge Grün rund ums Mittelmeer heute 16 Tage eher als im Frühjahr 1970 entfaltet und 13 Tage später von den Bäumen fällt, schieben die Biologen dabei auf die globale Erwärmung.
Von Zitterpappeln bis Fröschen
Das gleiche Phänomen lässt die Amerikanische Zitterpappel Populus tremuloides im Westen von Kanada heute 26 Tage früher blühen als vor hundert Jahren.

Schmetterlinge schlüpfen im nordöstlichen Spanien elf Tage früher aus als 1952, Frösche im US-Bundesstaat New York begannen ihre Quaksaison zum Ende des 20. Jahrhunderts zehn Tage früher als zu dessen Beginn und Vogelarten in Großbritannien legen ihre Eier jetzt neun Tage früher.
->   Universität Barcelona
 
 
 
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01.01.2010