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Nanotechnologie für die praktische Anwendung  
  Was in der Materialforschung vor kurzem noch bei Mikro endete, wird jetzt schon im Maßstab Nano, also einem Millionstel Millimeter, gemessen. Die Ergebnisse der Forschung in praktikable, am Markt verkaufbare Anwendungen zu überführen, ist eines der Ziele im Geschäftsbereich Werkstoffe und Produktionstechnik der ARC Seibersdorf research.  
Etliche Verwendungen sind bereits angedacht, so etwa für Biosensoren, Beschichtungen, Implantate oder in der Umwelttechnik. Ein Workshop am Kompetenzzentrum ECHEM soll jetzt Österreichs Industrie auf den Nano-Geschmack bringen.
Workshop zur Demonstration der Möglichkeiten
Ziel ist es, den Industriebetrieben in Österreich den aktuellen Entwicklungsstand der Nano-Werkstoffe und deren Anwendungspotenzial näherzubringen.
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Workshop Nanostrukturierte Werkstoffe
Ort: Kplus ECHEM, Viktor-Kaplan-Str. 2, A-2700 Wr. Neustadt
Zeit: Montag, 19. November von 9.00 bis 17.00 Uhr
Anmeldung: bis 9. November 2001
Teilnahmegebühr: 70 Euro (ATS 963,22)

Im Kompetenzzentrum, das vom Seibersdorf-Geschäftsbereich Werkstoffe aufgebaut wurde, arbeiten 20 Unternehmen, die Technischen Universitäten Wien und Graz sowie die Universität Wien vor allem an der Optimierung von Beschichtungen. Gerade dort eröffnen sich weite Einsatzmöglichkeiten für die Nanotechnologie. Bei der Demonstration der möglichen Anwendungen der Nanotechnologie werden Experten aus Großbritannien, Deutschland, Russland und Österreich die Forscher von ARC Seibersdorf research unterstützen.
->   Kplus ECHEM
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Nano-Werkstoffe und ihre Eigenschaften
Nano-Werkstoffe sind Materialien, die so hergestellt werden, dass ihr struktureller Aufbau gezielt aus Molekülen oder Körnern im Nanomaßstab (zwischen 1 und 100 Nanometern: 1 nm = 10 hoch -9) erfolgt.

Dadurch verändern auch herkömmliche Werkstoffe ihre physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften. Sie können z.B. wesentlich höhere Festigkeiten in Verbin-dung mit besserer Dehn- und Formbarkeit erreichen.

Von der Nanotechnologie verspricht sich die Werkstoff-Forschung revolutionäre Ergebnisse, vorausgesetzt, die bislang noch nicht zur Gänze verstandenen Ursachen für die erwähnten Eigenschaftsänderungen der Materialien werden vollständig erforscht und dieses Wissen wird für praktische Anwendungen eingesetzt.
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Nanotechnologie
Methoden zur Hertstellung von molekularen Maschinen und Computern, deren Größenordnung im Na-nometerbereich (1 nm = 10 hoch -9 m) liegt. Die Umsetzung ist bisher nur in Ansätzen gelungen. Die Nanotechnologie basiert zu einem Großteil auf der supramolekularen Chemie, die sich mit der Synthese und der molekularen Handhabung komplexer, hochmolekularer Aggregate befasst.

Man erhofft sich von der Nanotechnolige nutzbringende Anwendungen u. a. in der Robotik, Sensorik, Prozesstechnik, Biotechnolgie, Medizin und Kunstrestauration. Systeme der Nanotechnologie sollen Ei-genschaften, die für biologische Systeme typisch sind, aufweisen: Selbstorganisation, Selbstreproduktion, Anpassungsfähigkeit und Kontinuität.
->   Mehr zu Nanotechnologie
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Anwendungen in Medizintechnik, Biotechnologie ...
Die Forscher denken bereits an verschiedendste Einsätze nanostrukturierter Materialien. Wolfgang Lacom, Leiter des Seibersdorf-Geschäftsfeldes "Materials Microengineering", sieht Anwendungen vor allem auch in der Medizintechnik.

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit Russland soll ein Verfahren zur Überführung von herkömmlichem Titan in nanostrukturiertes Titan auf seine Praxistauglichkeit geprüft werden.

Gelingt dies, sind Implantate, etwa Hüftgelenke aus reinem Titan herstellbar. Patienten, die die bislang üblichen Legierungen von Titan mit anderen Metallen nicht vertragen, könnte so geholfen werden.
Keramisches Nanopulver für den Umweltschutz
Keramisches Nanopulver könnte auch den Umweltschutz verbessern helfen. Da die Gesamtoberfläche dieses Pulvers mit der Korngröße abnimmt und besser in Böden eingebracht werden kann, laufen Versuche gemeinsam mit dem ebenfalls bei
ARC Seiberdorf research ansässigen Bereich Umwelt und Leben, um keramisches Nanopulver zur Sanierung belasteter Böden zu entwickeln.
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Keramisches Nanopulver
Es wurde ein Labor aufgebaut, das Keramikpulver mit Korngrößen zwischen 10 und 60 nm als Ausgangsmaterial für nanostrukturierte Keramik entwickelt. Dieses keramische nano-Pulver setzen Forscher in weiterer Folge auch zur Beschichtung anderer Materialien ein, wie in der Lichttechnik zur gezielten Veränderung optischer Eigenschaften, etwa zur Stei-gerung des Reflexionsgrades.
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Nano in der Biotechnologie und Elektronik
Auch in der Biotechnologie öffnen sich durch die Nanotechnologie neue Wege, so könnten etwa Biosensoren, die mit Nanotechnologie produziert wurden, im Körper eingesetzt werden, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und leichter behandeln zu können.

In der Elektronik wird die Nanotechnologie die weitere Miniaturisierung mikroelektronischer Bauteile und damit Leistungssteigerungen von Computern ermöglichen.

Für Quanten-Computer können mittels Nanotechnologie winzig kleine, Drähte mit Durchmessern in der Größenordnung der Moleküle hergestellt werden.
Große wirtschaftliche Chance
Große Chancen in der Nanotechnologie sieht Lacom für Klein- und Mittelständische Unternehmen: "Wie internationale Beispiele zeigen, liegen in dieser Technologie vor allem für innovative und flexible kleinere Unternehmen große wirtschaftliche Möglichkeiten."
->   Austrian Research Centers Seibersdorf
->   ARC Seibersdorf Werkstoffe und Produktionstechnik
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->   Die Chancen der Nanotechnologie
 
 
 
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01.01.2010