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Homo-Erectus-Knochen in Thailand entdeckt  
  Forscher haben erstmals in Thailand Überreste eines der frühesten Vorfahren der Menschheit gefunden. Wie am Dienstag bekannt wurde, handelt es sich um Knochen des Homo erectus, die mindestens 500.000 Jahre alt sind.  
Thailändische Archäologen hatten die vier Teile von der Schädeldecke des Homo erectus bei einer Expedition 1999 ausgegraben.
Fundort Phosphat-Mine
Fundort ist eine entlegene Phosphat-Mine in der Provinz Lampang, etwa 500 Kilometer nördlich von Bangkok.
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Homo erectus
Die Hominidenart Homo erectus, die vor rund 1,8-0,2 Mio. Jahren lebte, ist von zahlreichen Fundorten aus Afrika, Ostasien und Westeuropa (Heidelberg, Atapuerca) bekannt. Homo erectus besitzt einen charakteristischen Schädelbau mit langem, flachem und nach oben zu schmaler werdendem Hirnschädel, gewinkeltem Hinterhaupt und vorspringendem Knochenwulst über den Augenhöhlen. Wesentlichste Veränderung während der Evolution des Homo erectus ist die Zunahme der Gehirngröße, die bei späten Funden bis 1225 cm3 erreicht (Cerebralisation). Aus dem Homo erectus entwickelte sich der "archaische Homo sapiens" und aus diesem (in Afrika) der moderne Mensch.
->   Mehr zum Stammbaum der Hominiden
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Erster Existenz-Beweis außerhalb Chinas und Indonesiens
Dies sei der erste Beweis für die Existenz des Homo erectus in Asien außerhalb Chinas und Indonesiens, sagte der Chef des Nationalen Forschungsrats, Jirapan Attajinda.

Untersuchungen der Erdreichs, in dem die Schädelstücke gefunden wurde, ließen darauf schließen, dass sie mindestens 500.000 Jahre alt seien, erklärte Somsak Pramankij, ein Mitglied der Forschungsgruppe.
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Schädel-Reproduktion des Pekingmenschen
Homo erectus: Die ersten Funde
Im Oktober 1891 entdeckte der Holländer Eugene Dubois den so genannten "Javamenschen", der vor 500.000 Jahren gelebt hat. Seine Schädelteile wurden auf Java/Indonesien ausgegraben und galten lange Zeit als bedeutende Beschreibung des Homo erectus. Die erste Schädeldecke des so genannten "Pekingmenschen" wird 1929 in der Höhle Zhoukoudian, nahe der chinesischen Hauptstadt Peking, gefunden. Er zählt ebenfalls zum "Homo erectus". Als "Homo sapiens" ist der Mensch die einzige heute lebende Art aus der Familie der Hominiden. Die Meisten waren jedoch keine direkten Vorfahren des Menschen, sondern starben wie der Neandertaler aus.
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Anthropologe bestätigte Vermutung
Philip Tobias, ein renommierter Antrophologe an der Universität von Witwatersrand in Südafrika, hat den Knochenfund ebenfalls untersucht und die Vermutung bestätigt, dass es sich um Reste eines Homo erectus handelt.
Älteste Funde aus Afrika
Die ältesten bekannten Homo-erectus-Funde stammen aus Ost- und Südafrika. Studien legen die Vermutung nahe, dass sich der Homo Erectus dort innerhalb von mehreren tausend Jahren zum ersten aufrecht gehenden Zweibeiner entwickelt hat.
Artikel zur Geschichte der "ersten Europäer" in science.orf.at:
->   Die ersten Europäer (1)
->   Atapuerca und die ersten Europäer (2)
->   Atapuerca und die ersten Europäer (3)
 
 
 
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01.01.2010