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UNO-Bericht kritisiert Globalisierung  
  Die Globalisierung schafft riesige Unterschiede zwischen Reich und Arm, marktwirtschaftliche Rezepte reichen zu deren Verringerung nicht aus. So das UN-Forschungsinstitut für soziale Entwicklung (UNRISD) in einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht.  
"Die Welt bezahlt heute einen sehr hohen Preis dafür, dass die sozialen Fragen ohne Lösung geblieben sind", schreiben die Autoren der 170-seitigen UNO-Studie, die aus Anlass des Weltsozialgipfels in Kopenhagen erstellt wurde.
Scheitern des Neoliberalismus
Die neoliberale Wirtschaftspolitik sei gescheitert. Kritisiert werden weiter die "katastrophalen Folgen "der marktwirtschaftlichen Rezepte, die von den großen Industrieländern in den achtziger Jahren angewandt wurden.

Das UNRISD, dem unabhängige Wissenschafter angehören, wird aus freiwilligen Beiträgen finanziert.
->   United Nations Research Institute for Social Development
Strukturanpassungsprogramme verstärken Ungleichheit
Die neoliberalen Strukturanpassungsprogramme wurden weltweit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie der Weltbank durchgesetzt.

Sie führten der Studie zufolge zu einer Schwächung des sozialen Zusammenhaltes, einer verstärkten Ungleichheit, einer Marginalisierung wichtiger Bevölkerungsgruppen sowie zur Verarmung zahlreicher Staaten.
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Zunahme der Migrationsbewegungen
Der Bericht analysiert insbesondere die Zunahme der Migrationsbewegungen sowie der internationalen Verbrechensrate und des Drogenhandels. Letzteres umfasse einen Industriezweig, mit dem pro Jahr 500 Milliarden Dollar erwirtschaftet würden.
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Weltweit Anstieg der Drogenproduktion
Die weltweite Drogenproduktion ist nach Angaben der Autoren trotz staatlichen Gegenmaßnahmen weiter im Ansteigen.

So kostete etwa das Programm des früheren US-Präsidenten Bush, die Kokain-Importe in die USA um die Hälfte zu verringern, 50 Milliarden Dollar, ohne nennenswerte Resultate hervorgebracht zu haben. Die UNO-Studie plädiert deshalb für andere Strategien.
Ausweitung ethnischer Konflikte
Im Bericht werden weiter die Ausweitung der ethnischen Konflikte und die Schwächung der sozialen Basisorganisationen, des Staates, der Familie sowie der politischen Parteien und der Gewerkschaften analysiert.

Die multinationalen Unternehmen hätten ihre Stellung verstärkt, ohne ihre Verantwortungen vollumfänglich wahrzunehmen, schreiben die Verfasser.
Kritik an IWF und WTO
Neben dem Internationalen Währungsfond (IWF) wird insbesondere die Welthandelsorganisation (WTO, Ex-GATT) kritisiert: "Sie schützt die Freiheit des Welthandels, aber nicht die anderen Freiheiten. Damit riskiert sie die Verschärfung der Ungleichheiten".

Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass unter anderem eine Reform der internationalen Institutionen notwendig sei.
->   Internationalen Währungsfond (IWF)
->   Welthandelsorganisation (WTO)
 
 
 
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01.01.2010