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Klinikärzte gegen neues Uni-Dienstrecht  
  Einen Aktionstag - voraussichtlich am 5. Dezember - planen die Ärzte der Grazer und Wiener Universitätskliniken. Stein des Anstoßes ist das neue Uni-Dienstrecht: Weniger Geld und eine unsichere Situation für die Jungärzte werden kritisiert.  
Laut Gabriele Kogelbauer, Obfrau der Bundeskurie der Spitalsärztinnen und -ärzte, bringt das neue Universitäts-Dienstrecht erhebliche Verschlechterungen für Jungmediziner an den Uni-Kliniken.

"Das Gehalt der wissenschaftlichen Mitarbeiter wurde um 30 Prozent gekürzt, was ein Nettoeinkommen von 14.000 Schilling bedeutet", sagte Kogelbauer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.
Wenig Geld und unsichere Situation
Damit würden die Nachwuchswissenschafter mit ihren Gehältern teilweise unter dem Pflegepersonal liegen, so Kogelbauer. Durch das neue Dienstrecht an den Unis könne diese unbefriedigende Einkommenssituation für einen Jungwissenschafter sieben Jahre dauern.

Und durch zu erwartende Stellenkürzungen sei es nach dieser Frist nicht einmal sicher, ob für den Arzt eine Weiterbeschäftigung etwa als Oberarzt möglich sei.
->   Uni-Reform: Die Details in Stichworten
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Ärztliche Solidarität
In Graz werde die Sache dadurch verschärft, dass die Bundesärzte neben den deutlich besser bezahlten Landesärzten arbeiten müssten, sagte Axel Haberlik, Hochschulreferent der Ärztekammer für Steiermark. Die Ärztevertreter orten "eine große Solidarität" der gesamten Ärzteschaft an den Kliniken für die betroffenen Jungmediziner, man werde die Sache keinesfalls so hinnehmen.
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Weniger Bewerber für Assistenten-Stellen
Wegen der schlechten Bezahlung, der unsicheren Jobsituation und der Dreifachbelastung - Forschung, Lehre und Patienenbetreuung - erwartet Michael Gnant, Hochschulreferent der Österreichischen Ärztekammer, einen deutlichen "Aderlass".

"Die heimischen Universitäten werden sich im Wettbewerb um die besten Köpfe nicht behaupten können", so der Ärztevertreter.

Gnant berichtete bereits jetzt - das neue Dienstrecht ist seit Oktober wirksam ¿ über nachlassenden Ansturm auf freiwerdende Stellen für Assistenten. Habe es früher etwa im Bereich der Chirurgie für jede Stelle 18 bis 20 Bewerber gegeben, seien es jetzt gerade noch vier bis fünf.
Wiener erwägen "Protest-Stufenplan"
Nachdem es in Innbruck bereits eine Dienststellenversammlung gegeben habe, werde nun auch in Wien ein Protest-Stufenplan erwogen. Laut Kogelbauer sei ein Protesttag geplant, wahrscheinlicher Termin: 5. Dezember.

Was an diesem Tag passieren werde, sei noch in Diskussion, man werde jedenfalls versuchen, die Öffentlichkeit auf den Missstand aufmerksam zu machen.

Möglicherweise werden die Jungärzte Aktionen mit ihren Gehaltszetteln durchführen, diese Patienten präsentieren oder Ähnliches. Weiters würden auch Dienststellenversammlungen erwogen. Die Patientenversorgung werde - vorläufig - sicher nicht in Mitleidenschaft gezogen, versprach Gnant.
->   Universitätskliniken Wien (AKH)
->   Universitätskliniken Graz
 
 
 
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01.01.2010