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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
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Kongress 'Leben und Überleben' in Wien  
  Leben und Überleben - so lautet das Motto eines dreitägigen Kongresses der Universität für Bodenkultur in Wien gemeinsam mit der tschechischen Agraruniversität Prag und der Universität von Westungarn, der gestern Abend im Wiener RadioKulturhaus eröffnet wurde.  
Es geht dabei um den Schutz von Boden und Wasser und die Abwehr von Naturgefahren ebenso wie um Biotechnik und Lebensmittelsicherheit.

Zentrales Thema der Eröffnungsveranstaltung gestern Abend war die Frage, welche Rolle der Wissenschaft im Verhältnis zur Politik zukommt.
Wissenschaft als Entscheidungshilfe für Politik
Die Wissenschaft kann der Politik keine Entscheidungen abnehmen, sagt der Rektor der Universität für Bodenkultur in Wien, Leopold März. Aber sie kann Entscheidungsgrundlagen liefern. Und sie muss es heute auch tun, meint März.

Die Wissenschaft könne es sich nicht leisten und dem steuerzahlenden Bürger nicht zumuten, akademisch zu bleiben und überall dort, wo es heiß wird, die Verantwortung von sich zu weisen.
Vertrauen in die Wissenschaft ist geschwunden
Es habe zu keiner Zeit einen derartigen Bedarf nach einem Vertrauens- und Verständnispakt zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft gegeben, wie heute, sagt März

Dieses Vertrauen ist aber drastisch geschwunden, meint EU-Agrarkommissar Franz Fischler. Nach der Phase der absoluten Wissenschaftsgläubigkeit noch zur Mitte des 20. Jahrhunderts schlage heute das Pendel in die entgegensetzte Richtung aus.
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Anforderungen an die Wissenschaft
Um das Vertrauen wieder zu gewinnen, bedürfe es einer Reihe von Voraussetzungen, sagt Fischler:
- mehr Auseinandersetzung der Wissenschaft mit den Bürgern
- diese Auseinandersetzung dürfe nicht von oben herab geführt werden
- die Wissenschaft müsse auch bei der praktischen Umsetzung ihrer Erkenntnisse mitwirken
- die Wissenschaft müsse sich auch um die Folgen und Risiken ihres Tuns kümmern
- und bestimmte ethische Grenzen und Grenzen des Risikos dürften nicht überschritten werden.
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Neuer Ansatz in der EU-Forschungspolitik
Die EU will in ihrem Spezifischen Programm der Integration und Stärkung des europäischen Forschungsraumes bis 2006 rund 880 Millionen Euro (12 Mrd. Schilling) zur Verfügung stellen.

Die Hälfte davon soll zur Finanzierung von Projekten der Politikberatung und der Entwicklung neuer wissenschaftlicher und technischer Problemlösungen herangezogen werden.

Dabei geht es neben dem Gesundheitswesen, dem Verbraucherschutz, neben Umwelt-, Verkehrs- und Energiepolitik auch um Politikberatungsprojekte zur nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft und Fischerei, erläuterte Fischler.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr zum BoKu-Kongress in science.orf.at
->   Die Kongress-Homepage
 
 
 
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01.01.2010