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Workshop über Nano-Werkstoffe  
  Die Austrian Research Centers veranstalten heute einen Workshop zum Thema "Nanostrukturierte Werkstoffe" für Interessenten aus der Industrie. Das Geschäft mit den kleinen Nanopartikeln soll für österreichische Unternehmen in Zukunft größer werden.  
Großes Geschäft mit kleinen Teilchen
Am Kompetenzzentrum ECHEM der Austrian Research Centers (ARC) in Wiener Neustadt arbeiten bereits 20 Firmen gemeinsam mit der TU Wien und Graz an der Entwicklung neuer Nano-Werkstoffe. Mit der heutigen Leistungsschau möchte Österreichs größtes außeruniversitäres Forschungszentrum neue Wirtschaftspartner an Land ziehen.

Bei den ARC ist das Geschäftsfeld "Werkstoffe und Produktionstechnik" mit der Materialforschung im Milliardstel Meter Bereich betraut. Anwendungen in der Biotechnologie, Umwelttechnik oder Elektronik werden angedacht, erklärt Geschäftsfeldführer Wolfgang Lacom. Konkrete Erfolge wurden bereits bei der Entwicklung von nanostrukturierter Keramik erzielt.
Von der Haifischhaut zum Keramikpulver
Mit Haifischhaut überzogene Flugzeuge sparen Kerosin. An Fensterscheiben perlt der Schmutz wie Regen von einer wächsernen Lotusblüte ab. Nanotech-Firmen kupfern aber nicht nur im größten Patentamt der Welt, in der Natur, ab. Sie dringen auch in das unbelebte Liliput der Atome ein.

Die Seibersdorf-Forscher entwickelten ein Keramikpulver mit einer Korngröße zwischen 10 und 60 nm. Es wird zur Materialbeschichtung von Lichttechnik verwendet. Das keramische Nano-Pulver steigert den Reflexionsgrad von Licht. Österreichische Firmen könnten z.B. an der Entwicklung von energiesparenden Reflektorschichten verdienen.
Die Nano-Hüfte aus reinem Titan
Die Bausteine der Materie werden heute mit Rasterkraftmikroskopen oder modernen Aufdampfverfahren zu Werkstoffen mit neuartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften zusammen gesetzt.

An der ARC-Abteilung von Wolfgang Lacom versucht man derzeit im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit Russland reines Titan mit einem nanotechnologischen Verfahren herzustellen. Gelingt dies, sind z.B. Hüftimplantate für Patienten möglich, die Legierungen von Titan mit anderen Metallen nicht vertragen.
Chance für KMUs
Gerade für die hochspezialisierte Zulieferindustrie Österreichs biete die Nanotechnologie eine breite Produktpalette, meint Wolfgang Lacom. Klein- und mittelbetriebliche Unternehmen (KMUs) können flexibler auf die Innovationen in der Nanotechnologie reagieren.

Die etwas verstreut betriebene Grundlagenforschung an den österreichischen Universitäten müsse stärker gebündelt und von Nano-Firmen rascher in marktfähige Produkte verwandelt werden, resümiert der Werkstoff-Spezialist Wolfgang Lacom von den Austrian Research Centers.

Armin Stadler, Ö1-Wissenschaft
->   Austrian Research Centers
->   Mehr über Nanotechnologie in science.orf.at
 
 
 
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01.01.2010