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100 Millionen für Österreichs Weltraumpläne  
  Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung hat im November 2001 für das Österreichische Weltraumprogramm Sonderforschungsmittel in der Höhe von 100 Millionen ATS (7,27 Mill. Euro) genehmigt. Damit fiel der Startschuss für den "Nationalen Weltraumplan" Österreichs.  
Der Weltraumplan ist bereits seit einiger Zeit fertig in der Schublade, es fehlte bisher nur die finanzielle Ausstattung seiner beiden Säulen: einerseits die selektive Beteiligung an Programmen der ESA, andererseits Österreichs eigenes Weltraumprogramm.

Derzeit sind rund zehn Industrieunternehmen und 20 wissenschaftliche Institute am kommerziellen Weltraummarkt und an öffentlich finanzierten Weltraumprogrammen beteiligt.
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Finanzierung seit kurzem gesichert
Die Finanzen wurden in den letzten Tagen fixiert - durch die Finanzierungszusage des Forschungsrats und beim ESA-Ministertreffen vergangene Woche in Edinburgh (Großbritannien). Dort hat Infrastrukturministerin Monika Forstinger (FPÖ) Verträge für verschiedene ESA-Wahlprogramme in Höhe von rund 700 Mill. ATS (50.9 Mill. Euro) gezeichnet.

Insgesamt stehen in den nächsten Jahren also 827 Mill. ATS (60,1 Mill. Euro) für die verschiedensten Weltraumprogramme zur Verfügung.
->   science.orf.at: Die Zukunft der europäischen Weltraumforschung
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ESA-Beteiligungen: von ISS bis Ariane
Österreich hat bei der Ministertagung in Edinburgh unter anderem eine Teilnahme an dem Programm ELIPS vereinbart und damit erstmals einen Fuß in die internationale Raumstation ISS gesetzt.

ELIPS befasst sich mit der möglichst effektiven Nutzung der Station, wobei bei den auf der ISS durchgeführten Forschungen besonderer Wert auf einen möglichst großen Nutzen für die Gesellschaft gelegt wird.

Für ELIPS stehen insgesamt 2,28 Mrd. ATS (166 Mill. Euro) zur Verfügung, Österreich trägt dazu knapp 35 Mill. ATS (2,5 Mill. Euro) bei.
Positionsbestimmung mit GALILEO
Österreich beteiligt sich auch am europäischen Satellitenprogramm GALILEO, das als Europas Antwort auf das rein amerikanische Global Positioning System (GPS) geplant ist. Es wird gemeinsam von ESA und EU errichtet.

Im Endausbau sollen rund 30 Satelliten die Erde umkreisen und für die verschiedensten Anwendungen zur Verfügung stehen, bei denen eine Positionsbestimmung nötig ist, etwa Flottenmanagement oder Verkehrsleitsysteme.
Österreichischer Beitrag noch unklar
Es ist geplant, dass GALILEO um 2008 in Vollbetrieb geht, bereits 2005 könnte mit drei bis fünf Satelliten ein Probebetrieb gestartet werden. Was Österreich beitragen wird, ist, so der Direktor der Austrian Space Agency (ASA), Klaus Pseiner, noch nicht völlig klar.

Es zeichnet sich jedoch ab, dass heimische Forscher in den Bereichen Simulation, Orbit-Kontrolle und Onboard-Software mitmischen könnten. Gleiches gilt für Dienstleistungen, die mit dem Positionierungssystem möglich werden.
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GALILEO-Beteiligung: 70 Mill. ATS von Österreich
Die GALILEO-Beteiligung Österreichs beläuft sich auf knapp 70 Mill. ATS (5,1 Mill. Euro) das ist knapp ein Prozent der gesamten Finanzierung.
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Erdbeobachtungsprogramme EARTH WATCH ...
Österreich engagiert sich auch schwerpunktmäßig an den ESA-Erdbeobachtungsprogrammen.

In diesem Bereich wurden zwei Programme gezeichnet, eines davon ist EARTH WATCH mit einem Gesamtvolumen von 1,61 Mrd. ATS (117 Mill. Euro) und einer österreichischen Beteiligung von 11 Mill. ATS (799.401 Euro).

Durch EARTH WATCH entstehen Landkarten im weitesten Sinne, etwa auch im Hinblick auf Themen wie Klimawandel, Umwelt- oder Katastrophenschutz.
... und EOEP
Das zweite von Österreich gezeichnete Erdbeobachtungsprogramm ist EOEP, ein so genanntes Rahmenprogramm mit einem Gesamtbudget von knapp 13 Mrd. ATS (995 Mill. Euro) und einem Österreichanteil von 310 Mill. ATS (22,5 Mill. Euro).

EOEP befasst sich als Querschnittprogramm mit den verschiedensten Themen betreffend Satelliten, so etwa mit der Entwicklung von nötigen Instrumenten oder auch Marktentwicklungen.
Weiterer Ausbau der Ariane V
Auch beim weiteren Ausbau des europäischen Raketenflaggschiffes Ariane V wird österreichisches Know-how gefragt sein. 9,62 Mrd. ATS (700 Mill. Euro) ist das Gesamtbudget der ESA für diesen Zweck, Österreich ist mit 99,1 Mill. ATS (7 Mill. Euro) mit von der Partie.

Es geht dabei hauptsächlich um eine Leistungssteigerung der Ariane durch die Entwicklung stärkerer Antriebe und Ähnliches.
Ein enormer Schritt für die österreichische Weltraumindustrie
Die vom Forschungsrat bewilligten Mittel sollen einerseits für ein weltraumrelevantes Wissenschaftsprogramm verwendet werden, andererseits für ein umfassendes industrielles Technologieprogramm.

Bei der Aufteilung der 100 Mill. ATS (7,27 Mill. Euro) plädiert Pseiner für ein "leichtes Übergewicht" zu Gunsten der Industrie.
Ideenwettbewerb für die Aufteilung der Gelder
Für die Vergabe des Geldes will der ASA-Chef einen "enormen Ideenwettbewerb lostreten". Es sollen aber vor allem die bereits identifizierten Stärken ausgebaut werden.

Im industriellen Bereich sind dies die vier Schwerpunkte: Materialien und Materialentwicklung, Elektronik, Software-Applikationen sowie die verschiedenen Anwendungen der Weltraumtechnik.
Punktgenaue Förderung
Mit den zusätzlichen Mitteln sei man erstmals in der Lage, "wirklich punktgenau auf die Qualifizierungsbedürfnisse unserer Firmen einzugehen".

Im wissenschaftlichen Bereich werde es Geld nur für eine Beteiligung an internationalen Projekten geben, rein österreichische Projekte sollen nicht gefördert werden.
->   Austrian Space Agency
->   European Space Agency
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung
 
 
 
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01.01.2010