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"Klon-Professor" von neuen Forschungen begeistert  
  Italiens umstrittener "Klon-Professor", der römische Frauenarzt Severino Antinori, zeigt sich begeistert von den Forschungen der US-Wissenschaftler, die erstmals einen menschlichen Embryo geklont haben.  
"Geklonte Stammzellen können alle Krankheiten heilen. Unglaubliche Perspektiven eröffnen sich der Menschheit. Wir können alle alternden Zellen neu programmieren", sagte Antinori, der an der Spitze eines internationalen Wissenschafterteams in den nächsten Wochen ebenfalls mit dem Klonen von Menschen beginnen will.
"Klonen" oder "genetisch Neuprogrammieren"?
Laut dem Genforscher werde es bald möglich sein, kranke Organe zu ersetzen und viele tödliche Krankheiten mit Erfolg zu behandeln. Zumindest ersteres wird von namhaften Experten bestritten.

Er ziehe dem Wort "Klonen" den Begriff "genetische Neuprogrammierung" vor, betonte Antinori. "Wir wollen versuchen, das Recht der Wissenschaft und der Menschen zu verwirklichen, die eigenen Gene weiterzugeben", erklärte der Arzt, der vor einigen Monaten angekündigt hatte, mit Hilfe eines israelischen Forschungsinstituts einen Menschen klonen zu wollen. Seine Worte hatten weltweit Kritik hervor gerufen.
->   Italienischer Frauenarzt plant Großversuch zum Klonen
Italienische Taliban?
Der Forscher erklärte, dass mindestens fünf Länder bereit zu Experimenten seien, die das Klonen von Menschen zum Ziel haben. Antinori sieht sich als Opfer einer Verfolgung in Italien, die ihn zwinge, außerhalb seiner Heimat zu experimentieren.

Der Forscher verglich Italien mit Afghanistan, was die wissenschaftliche Freiheit betreffe. "Auch in Italien regieren die Taliban, die jegliche Freiheit in der Forschung verhindern", sagte Antinori.
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Klontechnik wie bei "Dolly"
Für das Klonen von Menschen will Antinori dieselbe Technik anwenden, mit der 1996 das Klon-Schaf "Dolly" produziert wurde. Dabei werden einige Zellen aus einem männlichen Körper entfernt, der Zellkern mit dem genetischen Material entnommen und in eine entkernte weibliche Eizelle eingefügt. Der Embryo wird dann in die Gebärmutter eingepflanzt.
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Antinori: Lange umstrittener ...
Der Frauenarzt ist einer der umstrittensten Wissenschafter in Italien. In die Schlagzeilen geriet der "Professore", als er sich Anfang der neunziger Jahre auf die künstliche Befruchtung von Frauen nach der Menopause spezialisierte.

Dank Antinori brachte eine 63-jährige Italienerin einen gesunden Buben zur Welt, eine 58-jährige Frau aus London gebar sogar Zwillinge.
... Reproduktionsspezialist
In seiner Spezialklinik in Rom, nur wenige hundert Meter vom Vatikan entfernt, führte der Arzt schon bei mehr als 1.000 Frauenkünstliche Befruchtungen durch.

Zeugungsunfähige Männer machte er zu Vätern, indem er die unfertigen Spermien in den Hoden einer Ratte heranreifen ließ, um sie dann in die weiblichen Eizellen zu injizieren. Seine Klinik brauche er, um seine Genexperimente zu finanzieren, sagte Antinori.
Mehr über Antinori in science.orf.at:
->   Menschen-Klone ab Oktober?
->   Wissenschaftler boykottieren Klon-Konferenz
 
 
 
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01.01.2010