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Ultraschall: Effekte auf das Gehirn?  
  Ultraschall-Untersuchungen an Ungeborenen beeinflussen offenbar das Gehirn. Das geht aus einer schwedischen Studie hervor, die auf der Jahresversammlung der schwedischen Ärzte am Mittwoch präsentiert wurde.  
Bei der Langzeitstudie wurde ein vergleichsweise um 30 Prozent höherer Anteil von Linkshändern bei jenen Menschen festgestellt, an denen vor ihrer Geburt Ultraschall-Untersuchungen durchgeführt worden waren. Das meldet die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" am Mittwoch in ihrer Online-Ausgabe.
Umfangreiche Studie
Die Studie soll die bisher umfangreichste auf ihrem Gebiet sein. Untersucht wurden 180.000 Personen männlichen Geschlechts, die während der siebziger Jahre geboren wurden. Damals wurden Ultraschall-Untersuchungen in Schweden routinemäßig eingeführt.

Als 20-jährige wurden die beiden Vergleichsgruppen, jene der Untersuchten und jene, die keinen Ultraschall-Untersuchungen im Mutterleib ausgesetzt waren, auf Rechts- oder Linkshändigkeit untersucht. Dabei stellten die Forscher das jetzt veröffentlichte Ergebnis fest.
Bisherige Annahme Ultraschall sei ungefährlich
Ultraschall sei also nicht so ungefährlich, wie man bisher
angenommen hat, sagte Helle Kieler, Forscherin am Institut für Frauen- und Kindergesundheit an der Universität Uppsala in einem Zeitungsinterview.

Linkshändigkeit an sich bedeute noch keine Schädigung, allerdings könne die Häufung der Anzahl der Linkshänder ein Zeichen dafür sein, dass bei den Ultraschall-Untersuchungen das Gehirn beeinflusst worden sei, sagte Kieler. Frühere Studien hätten gezeigt, dass rechtshändige Kinder, die vor dem sechsten Lebensjahr einen Gehirnschaden erleiden, manchmal zu Linkshändern würden.
Verantwortungsbewusster Umgang
Andere Auswirkungen der Ultraschall-Untersuchungen auf die Ungeborenen wurden in der Studie nicht festgestellt. Als Konsequenz der Studie forderte die Forscherin, die Ärzte sollten Ultraschall verantwortungsbewusst einsetzen.

Manchmal wünschen Frauen sicherheitshalber zusätzliche Ultraschall-Untersuchungen, zur Sicherheit. Sie wollten nur nachsehen, "ob das Kind auch lebt". Solche Ansinnen sollten von Ärzten abgelehnt werden. Notwendige Untersuchungen an Ungeborenen könnten nach Meinung Kielers aber trotzdem weiter mit Ultraschall vorgenommen werden.
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01.01.2010